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Dissoziale Persönlichkeitsstörung

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Dissoziale Persönlichkeitsstörung

Soziopathie, soziopathische Persönlichkeitsstörung, antisoziale Persönlichkeitsstörung sind weitere Bezeichnungen für die dissoziale Persönlichkeitsstörung. Bei der dissozialen Persönlichkeitsstörung kommt es zu einem verantwortungslosen und antisozialen Verhalten der betroffenen Person. Es treten Missachtung der sozialen Normen und Verpflichtungen und eine Verantwortungslosigkeit auf. Die betroffenen Personen sind unfähig sich in das Gefühlsleben der Mitmenschen einzufühlen und längere Beziehungen zu ihnen aufrecht zu erhalten. Auch ist der Hang zur Aggressivität schon bei nichtigen Anlässen stark vorhanden. Deshalb kommen sie auch recht häufig mit den Gesetzen in Konflikt. Die Erkrankung macht sich meist schon in der Kindheit oder spätestens im Jungendalter bemerkbar. Dabei wird die Schule geschwänzt, gelogen, gestohlen und es kommt zum Vandalismus. Bei der Therapie steht im Vordergrund die soziale Kompetenz zu verbessern.

Leitmerkmale: Verantwortungslosigkeit, Missachtung der sozialen Normen
Definition Bei der dissozialen Persönlichkeitsstörunghandelt es sich um eine Verhaltensstörung mit Verantwortungslosigkeit und Missachtung der sozialen Normen

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Soziopathie
  • soziopathische Persönlichkeitsstörung
  • antisoziale Persönlichkeitsstörung
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Männer
Einteilung
  • instrumentell-dissoziales Verhalten:
    • Allgemein: im Vordergrund stehen Macht, Geld, materielle Werte
    • Symptome: übersteigertes Selbstvertrauen, geringer Leidensdruck, keine Schuldgefühle/Ängste, oberflächliche Gefühlsregungen, wechselnde Beziehungen

  • impulsiv-feindliches Verhalten:
    • Allgemein: Handlungen werden als Bedrohung/ Provokation gedeutet
    • Symptome: starke Impulsivität, fehlende Handlungskontrolle, Wut, Ärger, große Aggressivität, ungeplante/spontane Handlungen

  • ängstlich-aggressives Verhalten:
    • Allgemein: durch traumatische Erlebnisse
    • Symptome: Depression, Schüchternheit, Ängste, starke Gewaltausbrüche
Ursachen
  •  unklar
Risikofaktoren
  • Vererbung
  • traumatische Ereignisse in der Kindheit: körperlichen/psychischer Missbrauch
  • keine moralischen Werte während der Kindheit
  • reduzierte Intelligenz
Symptome
  • Verantwortungslosigkeit
  • Missachtung der sozialen Normen
  • geringe Frustrationstoleranz: niedrige Schwelle zur Aggression/ körperliche Gewalt
  • geringes Einfühlungsvermögen
  • fehlendes Schuldbewusstsein bei Gewaltanwendung
  • dauerhafte Reizbarkeit
  • unstabile/kurze Beziehungen zu Mitmenschen
Diagnose Anamnese: Klinik, Fremdanamnese, Kindheit
Labor: Blut/Urin (Drogen)
Apparative Diagnostik: CT (Gehirn)

Differentialdiagnose
  • Drogenmissbrauch
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Psychotherapie, Soziotherapie, Verhaltenstherapie
  • Medikamentöse Therapie: Antidepressiva, Neuroleptika

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