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Dissoziative Konversionsstörung

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Dissoziative Konversionsstörung

Bei der dissoziativen Konversionsstörung kommt es zu einem Missverhältnis zwischen der körperlichen Krankheit und den vorhandenen Symptomen. Es kann aber ein Zusammenhang zwischen den Beschwerden und den belastenden Ereignissen nachgewiesen werden. Die Symptome entwickeln sich meist plötzlich wobei der Auslöser ein belastendes Ereignis ist. Es kommt dabei zu scheinbaren Defiziten von willkürlichen sensorischen und motorischen Funktionen des Körpers (Verlust des Identitätsbewusstseins, Erinnerungsstörungen, mangelnde Kontrolle über Körperbewegungen). Die Beschwerden treten meist nur kurz auf und können sich wiederholen. Es kommt zu Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen, Krampfanfällen, Blindheit, Taubheit, Schluckbeschweren usw. Somit filtert der Erkrankte auf unbewusste Art und Weise die durch eine Belastung ausgelösten Stressoren aus. Statt sich mit dem Trauma auseinanderzusetzen flüchtet er in psychosomatische Symptome und erhält die Aufmerksamkeit seiner Mitmenschen. Die Diagnose der Erkrankung ist sehr schwierig, da vorher wirkliche medizinische Erkrankungen ausgeschlossen werden müssen.

Leitmerkmale: scheinbare motorische und sensorische Fehlfunktionen
Definition Bei der dissoziativen Konversionsstörunghandelt es sich um eine Erkrankung mit Defiziten in der Motorik und Sensorik

Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: im späten Kindes- und frühen Erwachsenenalter
Einteilung
  • dissoziative Amnesie: teilweises oder völliges Fehlen von Erinnerungen
  • dissoziative Bewegungsstörung: verminderte oder unfähige Bewegungen (Ataxie, Tremor, Dystonie, Myoklonie)
  • dissoziative Fugue: unerwartetes Verlassen der gewohnten Umgebung, Amnesie für den Zeitraum
  • dissoziative Krampfanfälle: ähnlich einer Epilepsie mit Bewusstseinsverlust
  • dissoziative Sensibilitäts-/Empfindungsstörungen: Störung der Empfindung und der Sinneswahrnehmung
  • dissoziativer Stupor: verminderte Reaktion auf Reize, sonst norme Körperfunktion
  • Trance und Besessenheitszustände
  • Ganser-Syndrom
Ursachen
  • psychischer Konflikt, der schwer zu bewältigen ist: z.B. Tod, Stress
Begleitkrankheiten
  • Angststörung
  • Persönlichkeitsstörung
Symptome Sehr variabel:

  • Psyche: Amnesie, Trance, Besessenheitszustände
  • Motorik: Bewegungsstörungen (Ataxie, Dystonie, Myoklonie, Koordinationsstörungen, Stupor
  • Nerven: Krampfanfälle, Sensibilitätsstörungen, Paresen
Diagnose Anamnese: Symptome, Fremdanamnese, Ausschlussdiagnostik

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Verhaltenstherapie, Hypnose
  • Medikamentöse Therapie: Benzodiazepine

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