Krankheiten
Divertikulose

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Divertikulose

Die Divertikulose ist hauptsächlich eine Erkrankung des Dickdarms und nimmt mit steigendem Alter immer weiter zu. Es sind hierbei zahlreiche Divertikel (vor allem im Colon descendens und Sigma) vorhanden. Die Größe kann zwischen 0,25 cm und 2,5 cm variieren. Sie sind meistens ohne klinische Symptome und eine Vorstufe der Divertikulitis. Die genaue Verursachung der Erkrankung ist noch nicht bekannt. Doch es gibt sehr viele Risikofaktoren dafür. Die Erkrankung macht, wenn überhaupt, nur sehr wenige Beschwerden. Die Diagnostizierung ist meist nur eine Zufallsbefund bei einer Routineuntersuchung (Krebsvorsorge). Symptomatisch werden sie deshalb oft nur wenn sie sich entzünden und es zu einer Divertikulitis kommt. Normalerweise braucht es außer einer Ernährungsumstellung keiner weiteren Therapie. Die Kost sollte faserreich (Obst, Gemüse, Vollkornprodukte) und ballaststoffreich sein. Dazu sollte viel getrunken und an eine tägliche Bewegung sollte gedacht werden.

Leitmerkmale:  uncharakteristische Schmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten
Definition

Bei der Divertikulose handelt es sich um das Auftreten von sehr vielen Divertikeln

Vorkommen
(vor allem bei)
  • ab dem 70. Lebensalter
Pathogenese Durch jahrelange ballaststoffarme Kost/chronische Obstipation kommt es zu einer Erhöhung des Druckes im Darmlumen mit späterer Muskel- und Gewebsschwäche der Darmwand, wodurch sich diese ausstülpt

Ursachen
  • angeboren
  • erworben
Risikofaktoren
  • anlagebedingt: Darmwandschwäche (im Alter zunehmend) und erhöhter Darminnendruck (z.B. bei Obstipation)
  • Ernährung: ballaststoffarme Kost, Flüssigkeitsmangel
  • Allgemein: Alter, Obstipation, Übergewicht, Bewegungsmangel
  • Medikamente: Kortison, Chemotherapie, Immunsuppression
Symptome Meist symptomlos, wenn dann meist Symptome im li.Unterbauch, Beschwerden in der Regel erst bei Entzündung der Divertikel:

  • Symptome des Reizdarmsyndroms
  • Allgemeinsymptome: Schmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten, Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung, evtl. Symptome der Divertikulitis
Diagnose Anamnese: Schmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten, Ernährung (ballaststoffarm), Vorerkrankungen
Körperliche Untersuchung: lokale Abwehrspannung/tastbare Resistenzen im li. Unterbauch
Apparative Diagnostik: Endoskopie, Röntgen-Abdomen, Angiographie

Differentialdiagnose
  • Morbus Crohn
  • Reizdarmsyndrom
  • gynäkologische Erkrankungen
  • Kolon-Karzinom
Komplikationen
  • gastrointestinale Blutung
  • Perforation
  • Stenose (Ileus)
  • Abszess
  • Fistelbildung
  • Peritonitis
Therapie
  • Allgemeinmaßnehmen: feuchter Bauchwickel, Fuß-/Halbbäder, Stuhlregulierung
  • Ernährungstherapie: akut Nahrungskarenz, ballaststoffreiche Kost, reichlich Flüssigkeit
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Ohrakupunktur, Bachblüten, Homöopathie, Neuraltherapie, Phytotherapie (Flohsamen), Schüssler Salze
  • Medikamentöse Therapie: Spasmolytika, Analgetika, Laxantien, Anticholinergika
  • Operative Therapie: evtl. Hemikolektomie
Prognose Gut bei unkomplizierter Divertikulose.

Bilder

ff