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Dracontiasis

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Dracontiasis

Drakunkulose, Dracunculose sind weitere Bezeichnungen für die Dracontiasis. Bei einer Dracontiasis handelt es sich um eine Parasitose, die durch den Medinawurm hervorgerufen wird. Die Larve des Wurms wird durch winzige Krebse (Hüpferlinge), die auch gleichzeitig als Zwischenwirt dienen, aufgenommen und sie entwickeln sich im Krebs weiter zu einem Wurm. Durch ungefiltertes Trinkwasser gelangen diese Krebse in den Dünndarm des Menschen und die Würmer werden dort von den Krebsen freigesetzt. Die Würmer wandern durch die Darmwand in den Körper hinein und paaren sich schließlich in der Bauch- und Brustmuskulatur des Menschen. Das Männchen stirbt ab und wird vom umliegenden Gewebe eingekapselt. Das befruchtete Weibchen wächst aber weiter, wird bis zu einem Meter lang, und wandert zum Gewebe der Extremitäten (vor allem Unterschenkel, Füße). Dort nistet es sich in die Unterhaut ein. Es entsteht dort ein taubeneigroßes Geschwür, das schmerzhaft und gerötet ist. Bricht es auf sieht man den Wurm. Kommt dieses Geschwür in Verbindung mit Wasser platzt es auf und entlässt Tausende von Larven ins Wasser. Diese Ausschüttung von Larven geschieht mehrmals, sie kann bis zu drei Wochen anhalten. Danach stirbt aber der Wurm ab und das Geschwür heilt von alleine ab. Und der Kreislauf beginnt wieder von vorne. Meist heilt die Erkrankung ohne weitere Nebenwirkungen ab.

Leitmerkmale:  brennende, geschwollene, rote Geschwüre an den Beinen/Füßen in den Tropen
Definition Als Dracontiasis bezeichnet man eine Fadenwurmerkrankung, die vor allem die Beine und Füße betrifft

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Drakunkulose
  • Dracunculose
Erreger
  • Medinawurm (Dracunculus medinensis)
Ausbreitung
  • Orient, Afrika
Ansteckung
  • über verunreinigtes Trinkwasser
Kurzbeschreibung
  • Aufnahme der Larven des Wurms durch winzige Krebse (Hüpferlinge) und Weiterentwicklung zum Wurm
  • Aufnahme der Krebs durch ungefiltertes Trinkwasser
  • Freisetzung des Wurms aus den Krebsen im Dünndarm des Menschen
  • Wanderung der Würmer durch die Darmwand in den Körper
  • Paarung in der Bauch- und Brustmuskulatur
  • Absterben des Männchens und Abkapslung im umliegenden Gewebe
  • Weiterwachsen des befruchteten Weibchens und Wanderung in das Gewebe der Extremitäten (vor allem Unterschenkel, Füße)
  • Einnistung in die Unterhaut mit Bildung eines taubeneigroßen Geschwürs
  • kommt dieses in Verbindung mit Wasser platzt dieses auf und entlässt Tausende von Larven ins Wasser
Inkubationszeit 1 Jahr

Symptome
  • Haut: Schwellung, Rötung, Geschwür, Juckreiz, Wurm
  • Schmerzen: brennend
  • Gelenke: Arthritis, Gelenkschmerzen
  • evtl.Allergiesymptome: Erbrechen, Atembeschwerden, Ausschlag
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Beine/Füße (Geschwüre mit Wurm)
Apparative Untersuchung: Röntgen

Komplikationen
  • Abszess
  • Meningoenzephalitis
Immunität/Prophylaxe
  • Wasser filtern, abkochen, mit Chlor versetzen
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Aufstechen des Geschwürs und Aufwicklung des Wurms an einem Stöckchen (meist über Tage bis Wochen)
  • Operative Therapie: Entfernung des Wurms
Meldepflicht
  • keine
Bilder

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