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Dravet-Syndrom

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Dravet-Syndrom

Schwere myoklonische Epilepsie des Kindesalters, frühe infantile epileptische Enzephalopathie sind weitere Bezeichnungen für das Dravet-Syndrom. Beim Dravet-Syndrom handelt es sich um eine Erkrankung des Gehirns in der Frühzeit des Lebens. Durch pathologisch veränderte zentralvenöse Natriumkanäle im Gehirn kommt es zu Spontanentladungen der Nerven und damit zu epileptischen Anfällen. Die veränderten Natriumkanäle können Informationen nur noch schlecht zwischen den einzelnen Nervenzellen vermitteln. Von den Anfällen ist nur eine Körperseite betroffen. Die Seite kann aber von einem Anfall zum nächsten wechseln. Sie können meistens mehr als 20 Minuten andauern. Die Häufigkeit nimmt im Erwachsenenalter ab. Die Behandlung ist sehr schwierig und kann nur mit Medikamenten vollzogen werden. Der Verlauf ist sehr individuell. Es gibt Patienten mit kleinen Anfällen, die meist sehr gut auf Medikamente ansprechen, aber auch Patienten mit mittlerer und schwerer geistiger Behinderung.

Leitmerkmale:  5 motorische Krampfanfälle pro Jahr nach dem ersten Lebensjahr (meist mit Fieber verbunden)
Definition Als Dravet-Syndrom bezeichnet man eine schwere und sehr seltene Form der kindlichen Epilepsie

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • schwere myoklonische Epilepsie des Kindesalters
  • frühe infantile epileptische Enzephalopathie 
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Jungen: zwischen dem 3. und 9. Lebensjahr beginnend
Ursachen
  • Mutation des SCNA1-Gens (Chromosom 2)
Risikofaktoren Zur Auslösung der Krämpfe:

  • warme Bäder
  • fiebrige Infekte
  • heißes Klima
  • Anstrengung
  • Emotionen: Wut, Aufregung, Freude
  • Übermüdung
  • Lärm
  • Stress
  • schneller Licht-Schattenwechsel
Symptome
  • Krämpfe: einseitig, motorisch, 5 Anfälle pro Jahr, mehr als 20 Minuten Dauer
  • Allgemeinsymptome: verzögerte Sprachentwicklung, Ataxie, chronische Infekte, Muskelhypotonie, Aufmerksamkeitsstörung, Gleichgewichtsprobleme, Schlafstörung, herabgesetzte Mimik, Verhaltensauffälligkeiten (Aggression, Perseveration)
Diagnose Anamnese: Klinik, Krämpfe beim Baden, Familienanamnese
Apparative Diagnostik: EEG, MRT (unauffällig)

Differentialdiagnose
  • West-Syndrom
  • Lennox-Gastaut-Syndrom
Komplikationen
  • Grand-mal-Anfall
  • Ataxie
  • hirnorganische Entwicklungsstörungen
  • geistige Minderentwicklung
Therapie
  • Medikamentöse Therapie: Antiepileptika, Benzodiazepine
Internetseiten

 

Cave
Keine Einnahme von Natriumkanalblocker, sie verstärken den Anfall.

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