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Dünndarmtumor

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Dünndarmtumor

Der Dünndarmtumor wird eingeteilt in gutartige (Dünndarmpolypen) und bösartige Tumoren (Dünndarmkrebs) am Dünndarm. Die Erkrankung ist extrem selten, da sich die Dünndarmzotten alle 3-7 Tage abschiffert. Sie machen deshalb nur 1- 5% aller Tumoren, die am Verdauungstrakt vorkommen, aus. Die meisten Tumore sind aber gutartig. Maligne Tumore treten meist im Duodenum und am proximalen Jejunum, gutartige im Krummdarm auf. Gutartige Tumore können die benachbarten Organe einengen oder den Darm verstopfen. Bösartige Tumore wachsen in die Umgebung des Darms ein und verursachen Tochtergeschwülste (Metastasen). Es treten aber erst sehr spät Beschwerden auf (erst wenn der Tumor eine gewisse Größe hat). Es besteht aber immer die Gefahr eines Darmverschlusses, der dann sofort im Krankenhaus operiert werden muss.

Leitmerkmale: uncharakteristisch: Blutungen, Erbrechen, Durchfälle
Definition Bei den Dünndarmtumoren handelt es sich um Geschwürbildung im oder am Dünndarm

Einteilung
  • gutartige Tumoren (Dünndarmpolypen): Neurinome, Hämangiome, Lipome, Adenome, Fibrom, Leiomyome, Fibrome
  • bösartige Tumoren (Dünndarmkrebs): Karzinome (Adenokarzinome), Karzinoide, Lymphome, Sarkome, Karposi-Sarkom
    • primärer Dünndarmkrebs: entsteht im Dünndarm
    • sekundärer Dünndarmkrebs: siedelt sich als Tochtergeschwulst von einem anderen Tumor Haut, Magen, Pankreas) an
Ursachen
  • unbekannt
Risikofaktoren
  • Morbus Crohn
  • Peutz-Jeghers-Syndrom
  • familiäre Polyposis-Syndrome
  • HIV-Infektion
Symptome
  • gutartige Tumoren: uncharakteristische Symptome (chronische Obstipation oder Durchfall, Erbrechen, krampfartige Schmerzen, chronische Anämie, Teerstühle, Blähungen)
  • bösartige Tumoren: Schmerzen, Erbrechen, Blutungen, Gewichtsverlust, Malabsorption, Ileussymptome
Diagnose Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen
Körperliche Untersuchung: Auskultation des Abdomens (Hyperperistaltik), Palpation (Tumor)
Labor: Blutbild (Anämie), Haemocult-Test
Apparative Diagnostik: Sonographie, Endoskopie, CT, Röntgen (Abdomenübersicht)

Komplikationen
  • Ileus
  • Blutungen
  • Entartung bei gutartigen Tumoren
  • Metastasierung in Lymphknoten/Leber
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Atemübungen, Psyche, Kneipgüsse, Bewegung an frischer Luft
  • Ernährungstherapie: regelmäßig, ausreichend Eiweiß, Vitamine (E, C. A, B6), Selen, reichliche Flüssigkeitszufuhr, Gemüse (Grünkohl, Spinat, Rosenkohl, Rote Beete, Tomaten)
  • Naturheilkundliche Therapie: Darmsanierung,Enzymtherapie, Mistel/ Thymuspräparate, Phytotherapie (Knoblauch, Brokkoli, Sonnenhut)
  • Medikamentöse Therapie: Chemotherapie
  • Operative Therapie: Resektion, Strahlentherapie
Sonderfall:
Gastrinom
Bösartiger Tumor der Pankreas (75%) oder Duodenums, der erhöhte Mengen des Hormons Gastrin produziert:

  • Pathogenese: es wird, bedingt durch Tumorzellen, zu viel Gastrin (notwendig zur Sekretion von Magensäure im Magenfundus) ausgeschüttet. Damit ist zu viel Magensäure vorhanden und es kommt zu Schädigungen vom Magen und Duodenum (v.a. Ulkusbildung)
  • Ursachen: unbekannt
  • Symptome: starke Schmerzen im Oberbauch (keine Besserung durch Medikamente), Durchfall, saures Aufstoßen, Übelkeit, Völlegefühl, Gewichtsabnahme, Stuhl (grau-glänzend, riecht übel, evtl. Fettstühle)
  • Diagnose: ungeklärte Diarrhoe, Gastrin erhöht, Sekretin-Test, Endoskopie + Biopsie, Sonographie, CT, MRT
  • Differentialdiagnose: chronische Gastritis, Ulcusleiden, Niereninsuffizienz
  • Komplikationen: Lebermetastasen
  • Therapie: Protonenpumpenhemmer, Chemotherapie

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