Dyschromie
Bei der Dyschromie handelt es sich um eine Gruppe von Erkrankungen mit Farbveränderungen der Haut und ihrer Anhangsgebilde. Auch eine Schleimhaut mit vermehrten Pigmenteinlagerungen wir hiermit beschrieben. Besitzt die Haut einen vermehrten Melaningehalt so wird dies unter dem Kapitel Hyperpigmentierung beschrieben. Man unterscheidet hierbei zwischen einer Ablagerung körpereigener und körperfremder Farbstoffe.
Leitmerkmale: unnormale Farbveränderungen der Haut
Definition |
Als Dyschromien bezeichnet man Veränderungen der normalen Farbe der Haut, Schleimhäute und Hautanhangsgebilde
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Einteilung/Ursachen |
- endogener Dyschromie: Ablagerungen körpereigener Pigmente
- endogene Ochronose: diffuse, blauschwarze Verfärbung (z.B. bei Alkaptonurie)
- Hämosiderose: lokale oder generalisierte Ablagerung von Hämosiderin (z.B. bei Hämochromatose)
- Bronzebaby-Syndrom: graubraune Verfärbung der Haut (durch Phototherapie bei Neugeborenen)
- Ikterus: diffuse Gelbverfärbung der Haut/Schleimhäute/Skleren/ inneren Organe (durch Gallenfarbstoffe)
- exogener Dyschromie: Ablagerung von exogen zugeführten Pigmenten
- Karotinose: Gelbverfärbung der Haut (durch exzessive Zufuhr von Beta-Carotin)
- Argyrose: schiefergraue Pigmentierung (durch Ablagerung von Silberkomplexen)
- Chrysiasis: schiefergraue Pigmentierung durch Ablagerung von Gold
- Ablagerung von Arsen: bronzefarbiger, diffuser, fleckförmiger Melanose am Stamm mit regentropfenartigen Hypopigmentierungen (durch längerfristige Arseningestion)
- Ablagerung von Eisensalzen: durch Verwendung von Eisensulfat zur Blutstillung
- Ablagerung von Wismut: blaugraue Dyschromie nach langfristiger Wismuteinnahme
- Hydrargyrose: graubraune Dyschromie (durch längeren Gebrauch von Quecksilberverbindungen)
- schwarzer Dermografismus: Dunkelfärbung der Haut (durch Abrieb feinster Metallteilchen)
- exogene Ochronose: durch topische Anwendung von Hydrochinon-haltigen Bleichmitteln
- medikamenteninduziert:
- Xanthodermie: Gelbverfärbung der Haut (durch Mepacrin oder Sorafenib)
- Minocyclin: blauschwarze, flächige Verfärbungen an Armen/ Unterschenkel/ Knöchel (durch Akne- und Rosazea-Patienten nach langer Anwendung mit Kumulativdosen)
- Amiodaron: blaugraue bis schwarzviolette Pigmentierungen im Gesicht und an den Handrücken (nach längerfristiger Therapie mit Kumulativdosen)
- Imipramin: gelb-bräunliche Pigmentierungen an lichtexponierten Arealen (nach mindestens zweijähriger Imipramin-Einnahme)
- Clofazimin: orangerote oder bräunliche Pigmentierungen
- Hydroxychloroquin: schiefergraue Hyperpigmentierungen in belichteten/unbelichteten Hautarealen sowie in Schleimhäuten
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Symptome |
Siehe einzelne Erkrankungen
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Diagnose |
Siehe einzelne Erkrankungen |
Therapie |
Siehe einzelne Erkrankungen
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