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Dysgrammatismus

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Dysgrammatismus

Beim Dysgrammatismus handelt es sich um eine Störung der Grammatikentwicklung des Kindes. Das Krankheitsbild gehört zu den Sprachentwicklungsstörungen. Es erden dabei Satzteile umgestellt oder sogar ganz ausgelassen. Es treten dabei grammatische Formen auf, die nicht in die Sprache passen oder aber auch nicht altersgerecht sind. Dies ist für einen bestimmten Zeitraum der Sprachentwicklung oft noch normal, aber im Alter von vier bis fünf Jahren sollten doch allgemeingebräuchliche Sätze mit dem richtigen Satzbau ausgesprochen werden können.

Leitmerkmale:  unvollständige Satzbildung, Verdrehung von Satzteilen
Definition Als Dysgrammatismus bezeichnet man eine Störung im Aufbau eines korrekten Satzbaus

Arten
  • falsche Genusmarkierung: durch das Genus wird das Geschlecht des Nomens angezeigt; z.B. Vertauschen von der, die, das
  • falsche Kasusmarkierung: der Kasus zeigt an welche Beziehung ein Nomen im Satz hat; z.B. „ich gerne in Schule gehen“ statt „ich gehe gerne in die Schule“
  • falsche Pluralmarkierung: vertauschen des Geschlechts eines Nomes im Plural; z. B. der Schlüssel, die Schlüssel
  • falsche Verbstellung im Hauptsatz: das Verb steht immer an zweiter Stelle eines Satzes, es wird hier meist an letzter Stelle gesetzt; z.B. „ich Ball möchte“ statt „ich möchte Ball“
  • Subjet-Verb-Konvergenz: es wird nicht erkannt, dass das Subjekt das Verb kontrolliert; z.B. „du sitze“ statt „du sitzt“
Ursachen
  • fehlender sprachlicher Input
  • geringe Kapazität des Arbeitsgedächtnisses
  • Störung der Wahrnehmung zeitlicher Abfolgen
Risikofaktoren
  • Hirnschäden
  • geistige Entwicklungsstörungen
  • Kontaktstörungen
  • Hörschäden
  • psychische Erkrankungen
  • mangelnde Sprachförderung
Symptome
  • Satzbildung: unvollständig, Verdrehung von Satzteilen, nicht altersgerecht (die Reihenfolge der Wörter ist verkehrt: „ich nicht heute gehen“)
  • Wortendungen: untypisch, kommen nicht in der Sprache vor („ich willst Trinken“)
  • Wörter: auslassen, falsche Form („ich möchte Kuchen“, „ich möchte das Kuchen“)
Diagnose Anamnese: Klinik, Fremdanamnese

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Sprachtherapie, Logopädie

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