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Eierstockkrebs

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Eierstockkrebs

Ovarialkarzinom, Eierstockkarzinom sind weitere Bezeichnungen für der Eierstockkrebs. Der Eierstockkrebs ist ein vom Oberflächenepithel ausgehender bösartiger Tumor. Der Gipfel der Erkrankung liegt zwischen dem 50.- 60. Lebensjahr. Es ist der zweithäufigste bösartige Tumor der Frau. Der Tumor wird meist erst sehr spät entdeckt, so dass seine Größe und Ausbreitung schon sehr weit bei der Diagnose fortgeschritten sind und er somit eine hohe Letalitätsrate hat. Der Tumor beleibt zuerst auf die Eierstöcke begrenzt. Über die Flüssigkeit im Peritoneum befällt er dieses und bereitet sich auf die Bauchorgane und das Zwerchfell aus. Die zweite Möglichkeit einer Ausbreitung bietet dem Tumor das Lymphsystem. Selten streut er über das Blut.

Leitmerkmale: Aszites (Zunahme des Leibesumfanges)
Definition Beim Eierstockkrebs handelt es sich um einen malignen Tumor des Eierstockes

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Ovarialkarzinom
  • Eierstockkarzinom
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr
Arten
  • epitheliale Tumoren: seröser Tumor (sehr häufig), muzinöser Tumor, hell-/ kleinzelliger Tumor, Brenner-Tumor, mesodermaler Tumor
  • Kleinzelltumoren: Chorionkarzinom, Dysgerminom, endodermaler Sinuszelltumor, Tetratom
  • Kleinstrang-Stroma-Tumor: Fibrom
Stadien
  • T1 (FIGO I): der Tumor befindet sich nur in den Ovarien, es kann nur eine oder aber beide Eierstöcke davon betroffen sein
  • T2 (FIGO II): Tumorausbreitung bis ins kleine Becken
  • T3 (FIGO III): Tumorausbreitung über das kleine Becken hinaus und/oder Lymphnotenmetastasen
  • T4 (FIGO IV): Fernmetastasen (außerhalb der Bauchhöhle)
Ursachen
  • unbekannt
  • evtl. erblich (Gene BRCA1, BRCA2)
  • evtl. Hormone (Pille reduziert Erkrankung), Kinderlosigkeit, Sterilitätstherapie
  • Metastasen von Schilddrüse, Mamma, Bronchien, Pankreas
Risikofaktoren
  • Alter
  • Nullipara (Kinderlosigkeit)
  • häufiger bei Frauen aus höheren sozialen Schichten
  • familiäre Häufung
  • Sterilitätstherapie
  • perimenopausale Hormonsubstitution
Metastasen
  • Gebärmutter
  • kleines Becken
  • Oberbauch: Zwerchfell, Leber
  • Mamma
Symptome Erst sehr spät Beschwerden (da keine Organe in der Nachbarschaft):

  • Allgemeinsymptome: unklare Unterbauchbeschwerden (Schmerzen), Fremdkörpergefühl, Völlegefühl, Zunahme des Bauchumfangs, Blasenbeschwerden (vermehrter Harndrang), unspezifische Darmsymptome (Blähungen, Völlegefühl), Rückenschmerzen
  • bei Stieldrehung oder Ruptur: akute Bauchschmerzen, lebensbedrohlich
  • später: Leistungsminderung, Gewichtsverlust, subfrebrile Temperatur, vergrößerte Lymphknoten im Inguinalbereich
  • Blutungen: Blutungsstörungen, Zyklusstörungen (nicht sehr häufig)
Diagnose Anamnese: Symptome
Körperliche Untersuchung: evtl. palpabler Tumor
Labor: Tumormarker (CA 12-5, Ca 72-4)
Apparative Diagnostik: Sonographie, Laparotomie mit Biopsie

Komplikationen
  • Stieldrehung oder Ruptur: akute Bauchschmerzen, lebensbedrohlicher Notfall!
  • Metastasen: frühe Metastasierung in Lunge, Leber, Skelett, Gehirn
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Atemübungen, Psyche, Kneipgüsse, Bewegung an frischer Luft
  • Ernährungstherapie (begleitend): regelmäßig, ausreichend Eiweiß, Vitamine (E, C, A, B6), Selen, reichliche Flüssigkeitszufuhr, Gemüse (Grünkohl, Spinat, Rosenkohl, Rote Beete, Tomaten)
  • Naturheilkundliche Therapie: Enzymtherapie, Mistelpräparate, Thymustherapie
  • Medikamentöse Therapie: Chemotherapie (bei Metastasen)
  • Operative Therapie: so radikal wie möglich, Strahlentherapie
Prognose Meist schlecht, da Diagnose in der Regel sehr spät: 5 Jahres-Überlebenschance: 25 %.

Bilder

ff