Krankheiten
Eierstockzyste

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Eierstockzyste

Ovarialzyste ist die deutsche Bezeichnung für die Eierstockzyste. Als Eierstockzyste bezeichnet man eine mit Flüssigkeit oder Gewebe gefüllte Abkapselung am Eierstock. Er zählt zu den gutartigen Tumoren. Meist ist sie nur wenige Millimeter bis Zentimeter groß. Sie breitet meist keine Schmerzen und wird nur bei Kontrolluntersuchung mittels Ultraschalles entdeckt. Die Zysten werden als funktionelle Zysten bezeichnet, da sie meist im geschlechtsreifen Alter sich entwickeln und dem Hormonhaushalt unterliegen. Sie können aber auch durch eine Hormonbehandlung oder krankhafte Störungen des Hormonhaushaltes entstehen. Die meisten Zysten heilen von alleine aus, haben keine großen Beschwerden, keine Komplikationen und brauchen deshalb keine besondere Therapie. Gefahr besteht, wenn die Zysten sehr groß sind, dann können sie zerreißen oder um sich drehen. Hier ist eine operative Entfernung angebracht, um eine Blutung in den Bauchraum zu verhindern.

Leitmerkmale: lange Beschwerdefreiheit, dann zyklusabhängige Unterbauchschmerzen
Definition Bei der Eierstockzyste handelt es sich um eine gutartige tumorartige Wucherung an den Eierstöcken, die mit Flüssigkeit gefüllt ist

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Ovarialzyste
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Pubertät
  • Wechseljahre
Einteilung
  • Follikelzysten (Bläschenzysten):
    • Ursachen: nicht gesprungener Graaf-Follikel (Hormonschwäche)
    • Pathogenese: der noch vorhandene Graaf-Follikel füllt sich mit Flüssigkeit auf, werden sehr groß
    • Auftreten: v.a. in der Pubertät/Klimakterium
    • Prognose: bilden sich meist von selbst wieder zurück

  • Corpus-luteum-Zysten (Gelbkörperzyste):
    • Ursachen: Bildung aus dem Gelbkörper (Corpus luteum)
    • Pathogenese: eher kleine Zysten, bestehen aus einer klar-gelblichen Flüssigkeit, bilden Progesteron (Ausbelieben der Menstruation)
    • Auftreten: in der Schwangerschaft, bei der Menstruation

  • Granulosa-Thela-Luteinzysten:
    • Ursachen: Ungleichgewicht des Hormonhaushaltes
    • Pathogenese: sehr große Zysten
    • Auftreten: Mehrlingsschwangerschaft, Blasenmole, künstliche Auslösen eines Eisprungs
    • Prognose: verschwinden nach Ansetzen der Hormone

  • Schokoladenzyste (Teerzyste):
    • Ursachen: Endometriose
    • Pathogenese: Entstehung durch Einblutungen, mit dickflüssigem/ bräunlichen Zysteninhalt

  • Polyzystische Ovarien:
    • Ursachen: hormonelles Ungleichgewicht
    • Pathogenese: bestehend aus sehr vielen kleinen Zysten

  • Dermoidzysten:
    • Ursachen: angeboren
    • Pathogenese: können Haare/Talg/Zähne/Knorpel-/Knochengewebe beinhalten

  • Parovarialzysten:
    • Ursachen: angeboren
    • Pathogenese: Restgewebe des embryonalen Gewebes, befinden sich neben den Eierstöcken
Ursachen
  • angeboren
  • erworben: Hormonschwankungen
Risikofaktoren
  • Alter
  • Pubertät
  • Hormontherapie
  • Erkrankungen des Hormonhaushaltes
Symptome Häufig beschwerdefrei:

  • Zyklusstörungen: Hypermenorrhoe, Amenorrhoe
  • Unterbauchschmerzen: zyklusabhängig, Unterbauch, evtl. schmerzhafte Ovulation
  • Allgemeinsymptome: häufiger Drang zum Wasserlassen, Darmentleerungsstörungen, Rückenschmerzen
Diagnose Anamnese: Klinik, Menstruationszyklus, Hormonzufuhr? (Pille), Vorerkrankungen, Schwangerschaften, Familienanamnese
Körperliche Untersuchung: Unterbauch
Apparative Diagnostik: Sonographie, Laparoskopie

Komplikationen
  • Zystenruptur
  • Stieldrehung (heftige, akute Unterbauchschmerzen)
Therapie Die meisten Zysten bilden sich von selbst zurück, sonst:

  • Medikamentöse Therapie: Spasmolytika, Ovulationshemmer
  • Operative Therapie: laparoskopische Entfernung
Bilder

ff