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Eigenbrauer-Syndrom

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Eigenbrauer-Syndrom

Auto-Brewery-Syndrome, Gut Fermentation Syndrome sind weiter Bezeichnungen für das Eigenbrauer-Syndrom. Beim Eigenbrauer-Syndrom handelt es sich um eine seltene Erkrankung des Darms. Durch verschiedene Ursachen wird die Zusammensetzung der natürlichen, bakteriellen Darmflora gestört. Es wird dabei die Mikrobiologie des Darms so zerstört, dass sich Hefepilze ausbreiten und vermehren können. Diese Pilze setzen einen Gärprozess in Gang, der Kohlenhydrate in Alkohole (Methanol, Ethanol, Butanol) umwandelt, die die Leber schädigen. Der im Darm produzierte Alkohol wird ins Blut aufgenommen und verursacht dort einen erhöhten Blutalkoholspiegel und es kommt zu Beschwerden wie bei einem Alkoholrausch (betrunken ohne Alkoholgenuss). Die Erkrankung kann akut aber auch schleichend auftreten. Es besteht die Gefahr, dass die Leber geschädigt wird und es zu einer Leberzirrhose kommen kann. Bei der Behandlung muss man darauf achten, dass kohlenhydrateiche Nahrungsmittel vermieden und auch gehäufte Antibiotikagaben unterlassen werden.

Leitmerkmale:  Symptome des Alkoholrausches ohne Alkoholzufuhr
Definition Als Eigenbrauer-Syndrom bezeichnet man eine Zerstörung der Mikrobiologie des Darms

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Auto-Brewery-Syndrome
  • Gut Fermentation Syndrome
Ursachen
  • übermäßige Besiedelung mit Hefepilzen im Darm
Risikofaktoren
  • gehäufte Einnahme von Antibiotika
  • gehäufte Aufnahme von kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln: Pasta, Nudeln
Symptome
  • Alkoholsymptome: torkelnder/unsicherer Gang, unkoordinierte Bewegungen, Sprachprobleme, Konzentrationsschwäche
  • Allgemeinsymptome: Übelkeit, Bauchkrämpfe, Schwindel, Kopfschmerzen
Diagnose Anamnese: Klinik, Alkohol, Ernährung, Antibiotikaeinnahme
Labor: Alkoholwert erhöht, Stuhlprobe (Hefepilze)

Komplikationen
  • Leberzirrhose
  • Lebertumoren
  • Unfallrisiko
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Vermeiden von Antibiotika
  • Naturheilkundliche Therapie: Darmsanierung, Homöopathie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Ernährungstherapie: Verzicht auf kohlenhydratreiche Lebensmittel (Nudeln, Pasta, Brot, Cola, Pommes usw.), Low-Crab-Diät
  • Medikamentöse Therapie: Antimykotikum, Probiotika

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