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Eileiterentzündung

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Eileiterentzündung

Salpingitis ist eine weitere Bezeichnung für den Eileiterentzündung. Bei der Eileiterentzündung handelt es sich um eine Entzündung der Tuben. Meistens sind davon beide betroffen und ist auch der Eierstock mitentzündet (Adnexitis). Durch die äußeren Geschlechtsorgane (Scheide) steigt die Infektion über die Gebärmutter bis zu den Eileitern auf. Selten liegt eine hämatogene oder lymphogene Streuung vor. Auch eine absteigende Infektion, verursacht durch eine Peritonitis oder Blinddarmentzündung, kommt vor, tritt aber nur sehr selten auf. Wird eine Eileiterentzündung nicht richtig behandelt und sie heilt nicht richtig aus (chronische Salpingitis), so kommt es zu Verwachsungen und Narbenbildungen, die mit jahrelangen Beschwerden einhergehen. Dabei verkleben die Eileiter, wodurch die Eizelle nicht mehr in die Gebärmutterwandern kann und es so zum unerfüllten Kinderwunsch kommt. Eine Eileiterschwangerschaft mit all ihren Gefahren ist somit möglich.

Leitmerkmale: akute Unterleibschmerzen, Fieber, Fluor
Definition Bei einer Eierstockentzündung handelt es sich um eine bakterielle meist aszendierende Entzündung der Eileiter

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Salpingitis
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: zwischen 16 und 35 Jahren
Bakterien
  • Staphylo-/ Streptokokken
  • Gonokokken
  • Darmbakterien: E. coli, Enterokokken
  • Chlamydien
  • Mycobacterium tuberculosis
  • Klebsiellen
Pathogenese Die Erreger gelangen durch die Scheide aufsteigend in den Uterus und weiter in den Eileiter. Hier kommt es zur Entzündung und nach längerem Verlauf auch zur Entzündung der Eierleiter

Ursachen
  • bakterielle Entzündung der Eileiter
Risikofaktoren
  • Infektion beim Geschlechtsverkehr
  • mangelnde Hygiene
  • Geschlechtsorgane: Zervixpolyp, Myom, Zustand nach Operation (Kürettage)
  • Wochenbett
  • Menstruation
  • Spirale
Symptome
  • akute Salpingitis:
    • Allgemeinsymptome: Fieber, Übelkeit, Erbrechen (Peritonitis)
    • Schmerzen: akute, meist seitenbetonte, heftige Unterbauchschmerzen (postmenstruell, kurz nach Eisprung), Druckschmerz
    • Fluor: gelblich-grünlicher, übelriechend, verstärkte Regelblutung

  • subakut, chronische Salpingitis:
    • periodische Unterleibschmerzen in wechselnder Intensität, Rückenschmerzen (v.a. beim Geschlechtsverkehr/Regelblutung)
    • Allgemeinsymptome: Druck-/Schweregefühl, Fieberschub, subfebrile Temperaturen, Verstopfung, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Unfruchtbarkeit
Diagnose Anamnese: vorausgegangene Entzündung, Spirale, plötzlicher Beginn, Operation, Geburt, Messung der Körpertemperatur
Palpation: Abwehrspannung, einseitiger Unterbauchdruckschmerz, Por-tioverschiebeschmerz
Labor: BSG erhöht, CRP erhöht, Leukozytose, Erregersuche, Urin: Sediment (Zystitis)
Apparative Diagnostik: Sonographie (vergrößerte Adnexe, Zysten), Abstrich

Differentialdiagnose
  • Appendizitis
  • Extrauteringravidität
  • stielgedrehte Ovarialzyste
  • Endometriosezysten
  • Divertikulitis
  • akutes Abdomen
  • Morbus Crohn
  • Colitis ulzerosa
  • Leistenhernie
  • Erkrankungen der Wirbelsäule
  • Harnleitersteine
  • lokale Abszesse
  • Tumoren
Komplikationen
  • gynäkologisch: Sterilität, Eileiterschwangerschaften, Chronifizierung, Eieleiterdruchbruch
  • allgemein:  Abszessbildung (Tuboovarialabszess), akute Peritonitis, Schock (Notfall!), akutes Abdomen (Notfall!), Sepsis
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Bettruhe, sexuelle Abstinenz
  • Medikamentöse Therapie: Antibiotika, schmerzlindernde, antientzündliche Medikamente
  • bei akutem Abdomen: NOTFALL

 

Notfall

Notfallmaßnahmen bei einer akuten Eileiterentzündung:

  • Anruf: Notarzt
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, Patient zudecken
  • Lagerung: vom Patienten gewünschte Lage (evtl. Knierolle)
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang

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