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Symptome (Leitbilder)
Einstellungsanomalie

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Einstellungsanomalie

Als Einstellungsanomalie bezeichnet man eine Fehlstellung des Kindes in der Gebärmutter vor der Geburt. Das ungeborene Kind bewegt sich nicht Richtung Becken der Mutter und hat auch keine normale Lage für eine reibungslose Geburt eingenommen. In den meisten Fällen wird dadurch der Geburtsvorgang unterbrochen. Normal ist, wenn es beim Kind zu einem hohen Kopfquerstand (der Kopf befindet sich quer zum Beckeneingang des mütterlichen Beckens) und zu einem hohen Schulterquerstand kommt. Ist dies nicht der Fall so gehören die Vitalparameter der werdenden Mutter und des ungeborenen Kindes engmaschig überwacht, da es sowohl um das Leben der Mutter, wie um das des Kindes geht. Lässt sich die Lage des Kindes nicht mehr korrigieren, so muss ein operativer Kaiserschnitt durchgeführt werden.

Leitmerkmale:  Stagnation des Geburtsvorganges  
Definition Bei der Einstellungsanomalie handelt es sich um eine nicht geburtsfördernde Stellung des Fötus im der mütterlichen Gebärmutter

Arten
  • hoher Geradstand: der Kopf des Kindes steht im oder über dem Beckeneingang mit der Pfeilnaht im geraden Durchmesser
    • vorderer hoher Geradstand: der Hinterkopf ist zum Schambein zu gerichtet
    • hinterer hoher Geradstand: der Hinterkopf ist zum Kreuzbein zu gerichtet

  • Scheitelbeineinstellung (Asynklitismus): der Kopf steht quer auf dem Beckeneingang, es ist aber nach vorn oder hinter gekippt
    • vordere Scheitelbeineinstellung: die quere Pfeilnaht weicht nach sakral ab, eine Spontangeburt ist möglich
    • hintere Scheitelbeineinstellung: die quere Pfeilnaht weicht nach ventral ab, eine Spontangeburt ist nicht möglich

  • tiefer Kopfstand: die natürliche Drehung des Kopfes um 90 Grad im Geburtskanal bleibt aus

  • hintere Hinterhauptslage: das Gesicht des Kindes zeigt Richtung Bauch (Sternengucker)

  • Schulterdystokie: Fehleinstellung des Schultergürtels in Abhängigkeit vom Höhenstand des Kopfes
    • hoher Schultergradstand: die Formanpassung der Schultern ist am Beckeneingang ausgeblieben, der Schultergürtel steht gerade, das Tiefertreten in die Symphyse wird behindert
    • tiefer Schultergradstand: die Formanpassung der Schultern ist am Beckenausgang ausgeblieben, die Schultern stehen quer, der Kopf ist zwar geboren, der übrige Körper steckt fest
Einteilung
  • echte Einstellungsanomalien: die Ursachen sind meist körperlich bedingt, das ungeborene Kind lässt sich nicht in die richtige Geburtslage drehen
  • unechte Einstellungsanomalien: beruhen meist auf der Psyche der Mutter, das Kind lässt sich in eine normale Geburtslage drehen
Ursachen
  • Anomalie des Beckens der Mutter: langes/verengtes/plattes Becken
  • Psyche
Risikofaktoren
  • hohes Alter der Mutter
Symptome
  • Stagnation des Geburtsvorganges
Diagnose Anamnese: Symptome
Körperliche Untersuchung: Palpation des Bauches
Apparative Diagnostik: Sonographie

Differentialdiagnose
  • Querlage: das Kind liegt quer in der Gebärmutter
  • Schräglage: das Kind liegt schräg in der Gebärmutter
Komplikationen
  • Unterversorgung des Kindes mit Sauerstoff: Behinderung/Tod
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Entspannungsübungen, Lagewechsel der Mutter
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika
  • Operative Therapie: Saugglocke, Kaiserschnitt
Bilder

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