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Ekzem

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Ekzem

Juckflechte, Ekzema sind weitere Bezeichnungen für das Ekzem. Das Ekzem ist eine durch verschiedene Auslöser hervorgerufene nicht infektiöse Entzündungsreaktion der Haut. Sie ist die häufigste Hauterkrankung. Die Erkrankung wird je nach Krankheitsentstehung in weitere Erkrankungen unterteilt und tritt vor allem an der Hand, am Fuß, an den Hautfalten, im Gesicht, an der Kopfhaut, am Anus und am Gehörgang auf. Die wichtigsten Unterteilungen sind das atopische Ekzem, das Kontaktekzem und das seborrhoische Ekzem. Es kommt dabei zu einer Entzündungsreaktion der Haut, die keine Infektion als Ursache hat. Die Hauptbeschwerden die allem Ekzemen gemeinsam sind ist ein starker Juckreiz und Hauteffloreszenzen, die von einer Rötung bis hin zu Krusten reichen können. Je nach Art des Ekzems sind die Beschwerden und die dadurch durchzuführenden Behandlungen verschieden. Leichte Ekzeme können meist schon nach einigen Tagen verschwunden sein, Hartnäckige bis zu Wochen oder Jahren vorhanden sein.

Leitmerkmale:  starker Juckreiz, Effloreszenzen (Rötung, Knötchen, Bläschen, Pustel)
Definition Beim Ekzem handelt es sich um eine Entzündung der Haut, die nicht ansteckend ist und durch Rötung, Bläschen-/Schuppen- und nässende Krustenbildung auffällt

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Juckflechte
  • Ekzema
Einteilung/Ursachen
  • atopisches Ekzem: siehe Neurodermitis
  • toxisches Kontaktekzem:
    • Definition: Kontaktdermatitis durch einen Noxenkontakt von außen bei normaler, nicht vorgeschädigter Haut
    • Vorkommen: v.a. Hände, Unterarme
    • Ursachen: Laugen, Säuren, chemische Stoffe (Berufskrankheit)

  • allergisches Kontaktekzem: siehe Allergie
    • Ursachen: Nickel usw.

  • seborrhoisches Ekzem:
    • Definition: chronisch-rezidivierende entzündliche Dermatitis
    • Vorkommen: v.a. auf der Kopfhaut und im Gesicht
    • Ursachen: unklar, evtl. immunologische Reaktion, Stress, durch Pilze

  • dyshidrotisches Ekzem:
    • Definition: chronisch-rezidivierende Hauterkrankung mit Bläschenbildung
    • Ursachen: Kontaktallergie, atrophische Dermatitis, immunologische Reaktionen

  • asteatotisches Ekzem:
    • Definition: Austrockungsekzem, durch einen verminderten Fettgehalt der Hornhautschicht
    • Ursachen: Alter der Haut, häufiges Waschen, Winter

  • Stauungsekzem:
    • Definition: Stauungsdermatitis durch eine chronisch venöse Stauung
    • Ursachen: chronisch-venöse Insuffizienz der Beine
Stadien
  • akutes Stadium: Hautrötung (auf den Ort der Irritation beschränkt), bei stärkerer Reaktion: stecknadelgrosse Bläschen (klare Flüssigkeit), starker Juckreiz
  • chronisches Stadium: Ekzem heilt nicht ab, alle akuten Reaktionen treten gleichzeitig auf, Kratzspuren, weniger scharf begrenzt, Ödeme
Symptome Leitsyndrom sind Juckreiz, Effloreszenzen, Nässen der Haut, Ödeme und Schuppung:

  • toxisches Kontaktekzem: wie allergisches Kontaktekzem, jedoch früher auftretend: scharf begrenzte Reaktionen (Rötungen, Einrisse, Knötchen, Bläschen
  • seborrhoisches Ekzem: scharf begrenzte, teilweise konfluierende rötlich-braune Herde, fettig-gelbliche Schuppen (v.a. um Nase, Kinn, Augenbrauen, Augenlider, Haut um die Ohren, in schweren Fällen auch Brustbein und Rücken)
  • dyshidrotisches Ekzem: stecknadelkopfgroße, prall gefüllte Bläschen (nach Platzen: Schuppung), starker Juckreiz, symmetrischer Befall (Hände und/oder Füße)
  • trocken, rissig, juckend: Beziehung zum Nervensystem (die Haut wirkt meist gealtert)
  • nässend, urtikär, rot, allergisch: Beziehung zum rhythmischen System (Arterien, Venen, Lymphgefäße)
  • schuppend, stinkend, eitrig: Bezug zum Stoffwechsel/ Mineralhaushalt
Diagnose Anamnese: Symptome, Beruf, Schmuck
toxisches Kontaktekzem: Kontaktstoff, hohe UV-Empfindlichkeit
seborrhoisches Ekzem: Blickdiagnostik (v.a. vordere/hintere Schweißrinne, Nasolabialfalten, Augenbrauen, Ohren, behaarter Kopf)
dyshidrotisches Ekzem: Auslöser, Epikutan-Test

Komplikationen
  • Superinfektion: Bakterien, Viren
  • Herpes
  • Pfropfallergien
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: feuchte Umschläge, Salben/Cremes mit Fettgehalt
  • toxisches Kontaktekzem: Noxen meiden, Schutzhandschuhe, Kortikoide, Antihistaminika
  • seborrhoisches Ekzem: evtl. Kortison, Antimykotika, Pimecrolimus
  • dyshidrotisches Ekzem: Auslöser meiden, austrocknende Pasten, Kortison, Antihistaminika, Harnstoff-Präparate
Bilder

 

  Hauterscheinung
Juckreiz Auslöser
Allergisches
Kontaktekzem
24-48 Std. nach dem Kontakt, auf die mit Allergen in Berührung gekommen Stellen begrenzt
Rötungen, Bläschen
Lokal stark Metalle, Farbstoffe, Kosmetika, Reinigungsmittel
Nesselsucht
(Urtikaria)
Erytheme, Quaddeln Lokal bis generell Medikamente, Obst, Kälte, Druck
Neurodermitis Trockene Haut
Rötung, Schwellung, Bläschen, Schuppung
Unerträglich Umweltbelastungen, Infektionskrankheiten, Psyche

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