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Ellenbogenbruch

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Ellenbogenbruch

Ellenbogenfraktur, Ellenbogengelenkfraktur sind weitere Bezeichnungen für den Ellenbogenbruch. Als Ellenbogenbruch versteht man einen Bruch von Knochen, die das Ellenbogengelenk bilden. Es sind dies der Oberarm, die Speiche und die Elle. Es kann dabei einer oder aber auch alle drei Knochen gebrochen sein. Meist ist aber das Olecranon (Olecranonfraktur) oder das Radiusköpfchen (Radiusköpfchenfraktur) davon betroffen. Gefährlich wird es, wenn dazu noch Blutgefäße, Nerven, Bänder und Sehnen mitverletzt wurden. Der Bruch kann dabei offen (Knochenteile ragen über die Hautwunde an die Oberfläche) oder aber geschlossen sein (die Haut ist noch intakt). Auch kann es zu Trümmerbrüchen kommen, wenn mehrere Bruchstücke von den Knochen absplittern. Die Versorgung ist dementsprechend dann oft sehr schwierig. Starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen am Ellenbogengelenk nach einem Sturz sind die Leitsymptome für die Erkrankung.

Leitmerkmale:  starke Schmerzen/Bluterguss/Bewegungseinschränkung am Ellenbogen nach einem Sturz
Definition Beim Ellenbogenbruch handelt es sich um eine Fraktur am Ellenbogengelenk

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Ellenbogenfraktur
  • Ellenbogengelenkfraktur
Arten
  • distale Humerusfraktur:
    • Epikondylenfraktur: lateral, medial (eingeklemmt und nicht eingeklemmt)
    • einfache suprakondyläre Fraktur: Schrägfraktur (von lateral nach medial-distal, von medial nach lateral-distal), Querfraktur
    • fragmentierte suprakondyläre Fraktur: mit intakten suprakondylären Wulst, fragmentierter suprakondylärer Wulst
    • sagittaler lateraler Kondylusbruch: Kapitulumbruch, durch die Gelenkrolle, mehrfach durch die Gelenkrolle
    • sagittaler medialer Kondylusbruch: durch die mediale Gelenkrolle, durch die mittlere und laterale Gelenkrolle, multifragmentäre Gelenkrolle
    • frontale Fraktur durch das Kapitulum/Trochlea oder durch beide
    • interkondylärer T- oder Y- förmiger Bruch
    • interkondylärer einfacher Bruch mit Schaftfragmenten: intakter suprakondylärer Wulst, fragmentierter suprakondylärer Wulst, Trümmerfraktur
    • intraartikulärer multifragmentärer Bruch: metaphysärer Einfachbruch, metaphysärer Stückbruch, metaphysärer Trümmerbruch

  • Radiusköpfchenfraktur:
    • extraartikulär: Abriss der Tuberositas radii, einfacher Bruch unterhalb des Köpfchens, multifragmentierter Bruch unterhalb des Köpfchens
    • mit Beteilung der Gelenkfläche: einfache Fraktur, multifragmentär ohne Gelenkflächenimpression, multifragmentär mit Gelenkflächenimpression und Dislokation der Fragmente

  • Proximale Ulnafraktur
    • extraartikulär: knöcherner Abriss der Bizepssehne am Olecranon, einfache metaphysäre Fraktur, multifragmentäre metaphysäre Fraktur
    • mit Beteilung der Gelenkfläche: einfache Fraktur (Spalt an einer oder zwei Stellen), Mehrfachfragmentfraktur an zwei Stellen
    • Kombinationsfraktur von proximalem Radius und proximaler Ulna: mit und ohne Gelenksbeteiligung, einfach und multifragmentiert
    • Bruch des Gelenks zwischen Radius und Ulna: einfach und multifragmentiert
Einteilung
  • geschlossener Ellenbogenbruch: die Haut ist intakt, die Knochen sind nicht zu sehen
  • offener Ellenbogenbruch: die Haut ist eröffnet, Knochenteile sind zu sehen
Ursachen
  • Trauma: Stürze nach hinten auf den ausgestreckten Arm oder das Ellenbogengelenk
  • hohe Belastung des Gelenks: Ermüdungsbruch
  • Erkrankungen: Glasknochenkrankheit, Osteoporose, Knochentumoren, Knochenmetastasen
Risikofaktoren
  • Alter
  • Sport
  • Sehschwäche
  • Kreislaufschwäche
Symptome
  • Ellenbogen: starke Schmerzen, Schwellungen, Bewegungseinschränkung bis Bewegungsverlust des Arms, Bluterguss
  • Allgemeinsymptome: Muskelschwäche, Empfindungsstörungen, evtl. starker Blutverlust
Diagnose Anamnese: Klinik, Unfall, Vorerkrankungen, Sport, Arbeit
Körperliche Untersuchung: Ellenbogen
Apparative Diagnostik: Röntgen

Differentialdiagnose
  • Ellenbogenluxation
Komplikationen
  • Kreislaufbeschwerden bis Schock
  • Versteigung des Gelenks
  • Arthrose
  • Nervenverletzungen: Taubheitsgefühle, Empfindungsstörungen, Kraftlosigkeit
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Ruhigstellung (Gipsverband), Kühlung, Hochlagern
  • Naturheilkundliche Therapie: Homöopathie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Operative Therapie: Zuggurtung, Platten-/Schraubenosteosynthese
Bilder

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