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Embolia cutis medicamentosa

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Embolia cutis medicamentosa

Nicolau-Syndrom, livedoartige Dermatitis sind weitere Bezeichnungen für die Embolia cutis medicamentosa. Als Embolia cutis medicamentosa bezeichnet man das Absterben von Gewebeteilen indem durch eine falsch durchgeführte Injektion, entweder in die Vene (intravenös) oder in den Muskel (intramuskulär), die Injektionsflüssigkeit in der Arterie landet. Dadurch dass diese Injektionslösungen in eine Arteria gelangen kommt es zum Gefäßverschluss der Schlagader und damit zu keiner Versorgung des hinter dem Verschluss liegenden Gewebes (Embolie). Dieses stirbt ab (Nekrose). Deshalb sollte vor jeder Verabreichung einer Injektion eine Aspiration durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass kein Blutgefäß getroffen wurde. Die Behandlung der Erkrankung muss sofort durchgeführt werden, damit keine größeren Schäden durch eine Verzögerung entstehen. Schließlich kann die Erkrankung auch zum Tode führen.

Leitmerkmale:  starke Schmerzen am Injektionssort unmittelbar nach einer Injektion
Definition Bei der Embolia cutis medicamentosa handelt es sich um eine versehentliche Injektion von Flüssigkeiten in die Arterie

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Nicolau-Syndrom
  • livedoartige Dermatitis
Ursachen
  • versehentliches Einspritzen von Medikamenten in die Arterie, die nicht für diese gedacht sind
Medikamente
  • Depotpenicilline
  • Antibiotika: Sulfonamide, Tetracycline
  • Antirheumatika
  • Glukokortikoide
  • Interferone
  • Schwermetalle
  • Cumarine
  • Impfstoffe
Symptome
  • Schmerzen: sehr stark, gleich nach der Injektion
  • Haut: Blässe bis livide Verfärbung, brettharte Haut, Nekrose
  • Allgemeinsymptome: Muskelschwäche, Sensibilitätsstörungen, Blutdruckstörungen, Schwindel
Diagnose Anamnese: Symptome, Injektionen, Medikamente

Differentialdiagnose
  • Spritzenabszess
  • arterielle Durchblutungsstörungen
  • Livido racemosa
Komplikationen
  • Embolie
  • Sklerose
  • Herzinfarkt
  • plötzlicher Herztod
  • Superinfektion
Therapie
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika, Antiphlogistika
  • Operative Therapie: Wundbehandlung, Nekrosektomie
Bilder

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