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Emery-Dreifuss-Muskeldystrophie

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Emery-Dreifuss-Muskeldystrophie

Hauptmann-Thannhauser-Syndrom ist eine weitere Bezeichnung für die Emery-Dreifuss-Muskeldystrophie. Als Emery-Dreifuss-Muskeldystrophie bezeichnet man eine vererbte degenerative Muskelerkrankung. Um ein Signal aus den Nervenzellen über die motorische Endplatte auf den Muskel übertragen zu können ist es notwendig, dass die für die Übertragung spezialisierten Zellkerne der Muskelzellen am richtigen Ort sich befinden. Dies wird vom Zytoskelett der Muskelzellen gewährleistet. Ist dies aber nicht der Fall, weil ein Defekt oder ein Mangel an Muskelproteinen vorliegen, so kommt es zu einer dauerhaften schwachen Übertragung der Nervensignale und damit zu einer auch schwachen Reaktion des Muskels. Die Veränderungen am Muskel schreiten dabei langsam progredient fort. Die Beschwerden treten meist langsam auf und können meistens erst, obwohl angeboren, erst bei jungen Patienten in den Vordergrund rücken. Vor allem tritt eine Muskelschwäche mit anschließendem Muskelschwund auf, so dass der Gang immer unsicherer wird. Da die Krankheit nicht ausgeheilt werden kann, muss sich der davon betroffene Patient seinen Lebensstil an diese anpassen.

Leitmerkmale: Verkürzung der Ellenbogenmuskeln/Achillessehne, Muskelschwäche, erweiterte Herzgefäße
Definition Bei der Emery-Dreifuss-Muskeldystrophie handelt es sich um eine Muskelerkrankung mit Muskelschwäche und Muskelschwund

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Hauptmann-Thannhauser-Syndrom
Ursachen
  • Vererbung: LMNA-Gen (Genlocus 1q21), Mutation des Kernproteins Emerin (Genlocus Xq21)
Symptome
  • Verkürzung: Achillessehne, Ellenbogenmuskeln (=> Beine/Arme können nicht vollständig ausgestreckt werden, Gangunsicherheit)
  • Muskeln: Schwäche, Abnutzung, Schwund (=> verminderte Leistungsfähigkeit)
  • Allgemeinsymptome: erweiterte Herzgefäße
Diagnose Anamnese: Klinik, Familienanamnese
Labor: Kreatinkinase erhöht
Apparative Diagnostik: Elektromyographie, EKG, Langzeit-EKG, Echokardiographie, Muskelbiopsie (Muskelnekrosen)

Komplikationen
  • Herzrhythmusstörungen
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Schonung, Vermeidung von sportlichen Tätigkeiten, Physiotherapie, Gentherapie, engmaschige Herzkontrollen

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