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Endometriumkarzinom

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Endometriumkarzinom

Gebärmutterschleimhautkrebs ist eine weitere Bezeichnung für das Endometriumkarzinom. Beim Endometriumkarzinom handelt es sich um eine Entartung von Gewebe des Endometriums im Uterus (Corpus uteri). Die häufigste Form davon ist das Adenokarzinom. Der Erkrankungsgipfel liegt nach dem 50. Lebensjahr, selten vor der Menopause. Das Karzinom befindet sich meist im Fundus uteri. Von dort kann der Tumor entweder entlang der Gebärmutterschleimhaut oder in die Gebärmuttermuskelschicht hineinwachsen. Tumore am unteren Bereich des Uterus können zur Zervix uteri hinwachsen und diese verschließen. Die ersten Anzeichen sind meist unnatürliche Blutungen aus der Scheide nach den Wechseljahren.

Leitmerkmale: Blutungen nach der Menopause, Fluor fleischwasserfarben oder blutig
Definition Beim Endometriumkarzinom handelt es sich um einen bösartigen Tumor, der von der Schleimhautschicht der Gebärmutter ausgeht

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Gebärmutterschleimhautkrebs
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: zwischen dem 65. und 70. Lebensjahr
Pathogenese Durch eine zu starke Östrogenstimulation kommt es zu Gewebswucherungen in der Gebärmutter

FIGO-Stadien
  • Stadium 0: Carcinoma in situ
  • Stadium 1: Tumor auf das Ausgangsorgan begrenzt
  • Stadium 2: Tumor auf das angrenzende Gewebe begrenzt
  • Stadium 3: Ausdehnung bis zum nächsten Organ
  • Stadium 4: Einbruch in ein angrenzendes Organ, Fernmetastasen
TNM-Klassifikation
  • T0: kein Primärtumor
  • Tis: Carcinoma in situ
  • T1: Tumor auf den Corpus uteri begrenzt
  • T2: Tumor bis zur Zervix uteri
  • T3: lokale Ausbreitung über den Uterus hinaus
  • T4: Ausbreitung bis ins kleine Becken und deren Organe (Harnblase, Darm)
  • N0: kein Lymphknotenbefall
  • N1: Befall von uterusnahen (regionäre) Lymphnoten
  • N2: Befall von uterusfernen Lymphknoten
  • M0: keine Fernmetastasen
  • M1: Fernmetastasen
Ursachen
  • unbekannt
Risikofaktoren
  • Nullipara (Kinderlosigkeit)
  • späte Menopause
  • frühe Menarche
  • Alter
  • Adipositas
  • Hypertonie
  • Diabetes mellitus
  • Östrogenspiegel dauerhaft erhöht (durch Gabe)
  • polyzystisches Ovarialsyndrom
  • Strahlentherapie
Metastasen
  • Gebärmutterhals
  • Eileiter
  • Eierstöcke
  • Scheide
  • Becken
  • Lunge
  • Leber
  • Knochen
  • Gehirn
  • Knochen
Symptome
  • Blutungen: nach der Menopause
  • Fluor: eitrig, blutig, fleischwasserfarbig
  • Schmerzen: evtl. im Unterbauch (durch Uterusvergrößerung), in 50% der Fälle, Schmerzen beim Wasserlassen
  • Pyometra: Eiteransammlung in der Gebärmutterhöhle
  • Allgemeinsymptome: Gewichtsverlust
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Genitale /Uterus
Apparative Diagnostik: Koloskopie, Sonographie (Tumorgröße), Kürettage (Zelluntersuchung), MRT

Differentialdiagnose

Myome

Komplikationen
  • Metastasierung: erfolgt erst spät lymphogen über die inguinalen Lymphknoten in Vagina, Tuben, Ovarien, über Blut: Lunge, Leber, Knochen
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Atemübungen, Psyche, Kneipgüsse, Bewegung an frischer Luft
  • Ernährungstherapie: regelmäßig, ausreichend Eiweiß, Vitamine (E, C. A, B6), Selen, reichliche Flüssigkeitszufuhr, Gemüse (Grünkohl, Spinat, Rosenkohl, Rote Beete, Tomaten)
  • Naturheilkundliche Therapie: Enzymtherapie, Mistelpräparate, Thymustherapie
  • Medikamentöse Therapie: hormonelle Therapie (Gestagene, Antiöstrogene) Chemotherapie
  • Operative Therapie:
    • Ausschabung (Kürettage): Krebserkennung, Fehlgeburten, Schwangerschaftsabbruch
    • Konisation: Entfernung eines kugelförmigen Gewebestückes aus Portio 
    • Hysterektomie: große Myome, Gebärmuttersenkung, schwere Blutungen
    • Strahlentherapie
Prognose Relativ gut, da oft sehr früh erkannt.

Bilder

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