Symptome (Leitbilder)
Entpersönlichung

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Entpersönlichung

Depersonalisierung, Depersonalisation sind weitere Bezeichnungen für die Entpersönlichung. Als Entpersönlichung bezeichnet man eine Entfremdung gegenüber der eigenen Person und/oder anderen Personen und dem Erleben der Umwelt (Wahrnehmung, Denken, Gefühle, Handlungen). Die davon betroffenen Personen empfinden den eigenen Körper als fremd („Ich schaue mir zu, was ich mache, aber ich bin es nicht“).  Sie haben somit eine gestörte Selbstwahrnehmung und es sind nach Schätzungen bis zu drei Prozent der Bevölkerung davon betroffen. Milde Formen davon treten im Alltag auf, wenn man unter extremen Stress leidet oder sich zu viel an Alkohol zuführt. Meist tritt das Krankheitsbild in der Jugend oder im frühen Erwachsenenalter auf. Der Begin kann dabei schleichend oder aber auch schlagartig vorhanden sein. Die Symptome treten in Episoden von Stunden/Tagen aber auch Jahren auf. Stress, Stimmungsverschlechterung, Ängste, Schlafmandel und Umweltreize verstärken die Symptome.

Leitmerkmale:  Selbstentfremdung, Beeinträchtigung des Persönlichkeitsbewusstseins 
Definition Bei der Entpersönlichung empfindet man den einen Körper, andere Personen und auch Objekte als fremd

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Depersonalisierung
  • Depersonalisation
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Jugendliche
  • frühes Erwachsenenalter
Arten
  • emotionale Taubheit: wenig Gefühle für sich und andere Personen (Berührungen, Schmerzen usw. werden als oberflächlich empfunden)
  • Veränderung des Körperlebens: Körper oder Teile von ihm werden als einem nicht zugehörig/leblos empfunden
  • Veränderung der visuellen Wahrnehmung: glauben die Umwelt nicht durch die eigenen Augen zu betrachten, sondern von weit weg oder durch eine Kamera
  • Veränderungen von Gedächtnisprozessen: Erinnerungen werden nur als Teilstücke wahrgenommen, die zeitliche Einteilung stimmt meistens nicht
Ursachen
  • psychische Störungen in der Kindheit: traumatische Erlebnisse, frühe Vernachlässigung
Risikofaktoren
  • Müdigkeit
  • Erschöpfung
  • Stress
  • Drogengebrauch
Miterkrankungen
  • Schizophrenie
  • Demenz
  • Panikstörung
  • Borderline-Syndrom
  • Angststörung
  • Depression
  • Migräne
  • Epilepsie
  • Burnout
  • Zwangsstörung
  • Posttraumatische Belastungsstörung
  • Multiple Sklerose
Symptome                 
  • fühlen, dass der Körper oder Teile von Ihm nicht zu sich selbst gehören
  • die eigene Stimme erscheint fremd
  • meinen neben sich zu stehen und betrachten sich bei den täglichen Arbeiten
  • fühlen ihre Handlungen wie von einem Roboter ausgeführt (ferngesteuert)
  • haben wenig Emotionen gegenüber sich und anderen Personen ihrer Umwelt
  • Erinnerungen werden nicht richtig abgespeichert (lückenhaft oder die Zeit stimmt nicht)
  • verminderte Schmerzempfindung
Verschlechterung der Symptome
  • Stress
  • Ängste
  • Schlafmangel
  • schlechte Stimmung
  • neue Umgebung
Diagnose Anamnese: Klinik

Differentialdiagnose
  • zerebral: Gehirntumoren, Enzephalitis, Gehirngefäßerkrankungen, Epilepsie
  • endokrin: Hypoglykämie, Hypothyreose
  • Migräne
  • psychisch: Demenz, Schizophrenie, Panikstörung
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Stressmanagement, Ängste abbauen, Ursachen/ Miterkrankungen behandeln, Psychotherapie

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