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Entrapment-Syndrom

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Entrapment-Syndrom

Popliteakompressionssyndrom ist eine weitere Bezeichnung für das Entrapment-Syndrom.Als Entrapment-Syndrom bezeichnet man eineKompression der Arteria poplitea. Durch anatomische Unregelmäßigkeiten im Bereich des Hiatus adductorius am Oberschenkel kommt es bei bestimmten Muskelbewegungen zu einem Zusammendrücken der Arteria poplitea. Dadurch wird die Gefäßwand der Schlagader geschädigt. Es entstehen Thrombosen und/ oder Stenosen, die zu Durchblutungsstörungen des Unterschenkels führen. Dies kann soweit führen, dass die Arteria sich ganz verschließt. Die Erkrankung tritt meist beidseitige an beiden Unterschenkeln auf. Es treten Beschwerden wie bei einer arteriellen Verschlusskrankheit auf.

Leitmerkmale:  Belastungsschmerzen, kühle/lasse Haut des Unterschenkels
Definition Beim Entrapment-Syndrom handelt es sich um eine Schädigung des Arteria poplitea infolge einer Kompression

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Popliteakompressionssyndrom
Vorkommen
(vor allem bei)
  • junge Patienten
Ursachen
  • anatomische Fehlbildungen am Hiatus adductorius
Symptome
  • Haut: blass, kühl, abgeschwächte Fußpulse
  • Allgemeinsymptome: Belastungsschmerzen
  • Schmerzen (krampfartig): v.a. in der Wadenmuskulaturzuerst belastungsbedingt, später Ruheschmerz, Claudicatio intermittens
  • dermal: kühle Haut,schlecht heilende Wunden (Gangrän),Pilzerkrankungen (Finger/Zehen), Blässe oder Zyanose,Parästhesien, Kältegefühl (langsame Entwicklung der 6Ps)
  • Allgemeinsymptome: rasche Ermüdbarkeit, abgeschwächte Fußpulse
„6 P“
  • Pain (plötzlicher, peripherer Schmerz)
  • Paleness (Blässe, Kühle, marmoriert)
  • Paraesthesia (Missempfindung (Parästhesien), sensible Ausfallserscheinungen)
  • Pulslessness (Pulslosigkeit; Kapillarfüllung verzögert/aufgehoben)
  • Paralysis (Bewegungseinschränkung bis –unfähigkeit; Schwäche, Lähmung)
  • Prostratrion („Erschöpfung“ bis Schocksymptomatik)
Diagnose Anamnese: Risikofaktoren, Störungen von Nagelwachstum/Wundheilung, häufig kalte Füße, Vorerkrankungen (KHK), Schmerzen, Gehstrecke
  • Inspektion: blasse, zyanotische Areale, Nekrosen, Gangrän, kühle Haut, Augenhintergrundarterie
  • Auskultation: Strömungsgeräusch
  • Palpation: Temperaturunterschiede, verhärteter Puls, Seitendifferenz der Pulsqualität, Puls abgeschwächt (Stenose), fehlend (Verschluss)

Tests: Ratschow, Faustschlussprobe, Allen
Apparative Diagnostik: 
Ultraschall, Blutdruck-Messung, Doppler-Sonographie, Oszillographie, Angiographie, MRT, CT, digitale Subtraktionsangiographie

Komplikationen
  • Verschluss der Arteria poplitea
Therapie
  • Operative Therapie: Revision des Gefäßverlaufs
Bilder

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