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Erektile Dysfunktion

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Erektile Dysfunktion

Erektionsstörung, Impotentia coeundi, Erectio deficiens sind weitere Bezeichnungen für die erektile Dysfunktion. Die erektile Dysfunktion ist einegestörte oder fehlende Erektion des Penis. Sie kommt vor allem bei Männern über dem 60. Lebensjahr vor. Eine vorübergehende Dysfunktion ist meist auf die Psyche zurückzuführen und kommt vor allem bei jüngeren Männern vor. Die Erkrankung kann aber auch ein Hinweis auf eine schwerwiegende Erkrankung, vor allem auf eine koronare Herzerkrankung, sein, da sie auf einen Endothelschaden beruhen kann. Bei der Erkrankung gelangt entweder nicht genug Blut in die Schwellkörper oder das Blut verlässt die Schwellkörper des Penis zu schnell, oder es ist beides der Fall. Somit ist zu wenig Blut im Schwellkörper und der Penis kann sich dadurch nicht oder nur ungenügend aufrichten, so dass eine befriedigende Erektion nicht zustande kommt.

Leitmerkmale:  unbefriedigende Steife des Penis für einen normalen Geschlechtsverkehr
Definition Bei der erektilen Dysfunktion handelt es sich um eine Sexualstörung, bei der es zu keiner befriedigenden Erektion des Penis beim Sexualverkehr kommt

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Erektionsstörung
  • Impotentia coeundi
  • Erectio deficiens
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Männer: nach dem 60. Lebensjahr
Einteilung
  • primäre erektile Dysfunktion: ist seit der Geburt vorhanden
  • sekundäre erektile Dysfunktion: es gab vorher schon normale Erektionen
Pathogenese Durch verschiedene Ursachen wird der Penis beim Geschlechtsverkehr nicht mehr hart genug. Über 6 Monate müssen 70 Prozent der Versuche einen Geschlechtsverkehr durchzuführen erfolglos sein

Ursachen
  • Durchblutungsstörung: Arteriosklerose, zu viel Blutfluss aus den Schwellkörpern
  • Hormone: Testosteronmangel, zu hohes Prolaktin
  • Nerven: Multiple Sklerose, diabetische Polyneuropathie, Morbus Parkinson, Apoplex, Gehirntumoren, Nervenverletzungen am kleinen Becken
  • Psyche: Angst sexuell zu versagen
Risikofaktoren
  • Stoffwechsel: Diabetes mellitus, Schilddrüsenerkrankung, Hyperlipidämie
  • Herz/Kreislauf: koronare Herzerkrankung, Hypertonie
  • Psyche: Depression, Stress, Partnerkonflikte, Hemmungen, Ängste, fehlende Selbstsicherheit, emotionale Erschöpfung
  • Nervensystem: Querschnittslähmung
  • Penis: Verletzungen, Fehlbildungen
  • Allgemein: Adipositas, Bandscheibenvorfall
  • Operationen im Beckenbereich: Prostata, Mastdarm (Nervenverletzungen)
  • Medikamente: Betablocker, Antiandrogene, Antidepressiva, Antiepileptika, Analgetika, Blutdruckmittel, Appetitzügler
  • Noxen: Nikotin-/Alkoholabusus, Drogen
Symptome
  • Penis: Erektionsschwäche über mindestens 6 Monaten, die einen befriedigenden Geschlechtsverkehr zu über 70 % verhindert
Diagnose Anamnese: Symptome, Medikamente, Vorerkrankungen, Sexualanamnese, Psyche
Körperliche Untersuchung: Blutdruck, Prostata, Hoden, Penis
Labor: Glukose, Lipide, Leberwerte, Nierenwerte, Schilddrüsenwerte, Testosteron, Prolaktin, PSA
Apparative Diagnostik: Sonographie, spezielle Penisteste (Schwellkörperinjektionstest), Dopplersonographie, Kavernosometrie, Tumeszemzmessung, NPTR-Messung, Injektionstest

Differentialdiagnose
  • Impotenz
  • Sterilität
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Psychotherapie, Beseitigung der Risikofaktoren, Rauchen aufhören, wenig Alkohol, regelmäßige sportliche Bewegung, Blutdruck/Blutzucker einstellen,
  • Medikamentöse Therapie: Testosteron
  • Operative Therapie: Revaskularisation, Schwellkörperimplantate, Vakuumpumpe, Penisprothesen

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