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Erotomanie

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Erotomanie

Liebeswahn, Clerambault-Syndrom sind weitere Bezeichnungen für die Erotomanie. Die Erotomanie ist eine stark ausgeprägte Liebe zu einer meist unerreichbaren Person. Gesten und Handlungen der so angehimmelten Person werden falsch als Liebesbeweise interpretiert. Sie glauben, dass die geliebte Person ihre Gefühle zu ihnen absichtlich verheimlicht. Meist sind diese Personen berühmt oder stehen im Rang höher als sie selbst. Davon betroffen sind vor allem Frauen in der Mitte ihres Lebens, die alleinstehend sind und in ihrer Kindheit zu wenig an Aufmerksamkeit und Liebe mitbekommen haben. Schwierig ist die Erkrankung zu erkennen, da der Wahn vorerst meist im Geheimen ausgelebt wird. Der davon Betroffene ist auch der Meinung nicht krank zu sein und hat deshalb wenig Einsehen in die Erkrankung, weshalb er eine professionelle Hilfe ablehnt. Ohne Behandlung nimmt aber meist die Intensivität der Bemühungen zu, wodurch es auch zu Gewaltanwendungen kommen kann.

Leitmerkmale: wahnhaft ausgeprägte Liebe zu einer nicht erreichbaren Person
Definition Bei der Erotomanie handelt es sich eine wahnhafte Vorstellung, dass die davon Betroffenen von einer Person geliebt werden, diese aber für sie unerreichbar ist

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Liebeswahn
  • Clerambault-Syndrom
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: alleinstehend, zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr
Phasen nach de Clerambault
  • 1. Phase: ist guten Mutes, dass aus beiden was eine Liebesbeziehung wird
  • 2. Phase: dieser Optimismus wird erschüttert
  • 3. Phase: Hass und aggressives Verhalten
Ursachen
  • Erkrankungen: Schizophrenie, bipolare Störung, schwere depressive Störung, Alzheimer-Krankheit
Risikofaktoren
  • zu wenig Zuwendung/Liebe in der Kindheit
  • gescheiterte Paarbeziehungen
  • Einsamkeit
Symptome
  • wahnhafte Liebe zu einer anderen Person, zu der man keinen Kontakt hatte und die auch nicht in diese Person verliebt ist
  • nehmen zur Person Kontakt auf
  • missinterpretieren die Gesten und Handlungen der angehimmelten Person als Liebesbeweise
  • observieren die betreffende Person
  • eindringen in die Wohnung des geliebten Menschen
Diagnose Anamnese: Klinik, Fremdanamnese, Vorerkrankungen

Komplikationen
  • Gewaltanwendungen: an sich selbst oder der betreffenden Person
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Psychotherapie, Verhaltenstherapie, Behandlung des Grundleidens
  • Medikamentöse Therapie: Antipsychotika

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