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Erythropoetische Protoporphyrie

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Erythropoetische Protoporphyrie

Protoporphyria erythropoetica, protoporphyrinämische Lichtdermatose sind weitere Bezeichnungen für die erythropoetische Protoporphyrie. Die erythropoetische Protoporphyrie ist eine vererbte Hauterkrankung mit Quaddeln und Hautverdickung. Durch einen Defekt am Enzym Ferrochelatase, das für die Herstellung des roten Blutfarbstoffs (Häm) zuständig ist, kommt es zu einer Anreicherung des Protoporphyrin (Vorstufe des Häms) in den roten Blutkörperchen, Blutplasma und in der Leber. Durch Sonnenbestrahlung kommt es zur Absonderung des Protoporphyrins, das dann das Gewebe angreift und zerstört. Es kommt schließlich zu Einlagerungen von Lipoproteinen in die Haut und Entzündungsreaktionen innerhalb der Haut. Die Haut rötet sich dabei, juckt und bildet Ödeme, die über Stunden bis Tage vorhanden sein können. Kratzt man an den Hauterhebungen so kommt es zur Narbenbildung. In der Leber können sich dazu noch Protoporphyrine einlagern. Die eine Leberzirrhose und Gallensteine mitverursachen können. Bei der Behandlung muss vor allem darauf geachtet werden, dass sich die von der Krankheit betroffenen Personen vor UV- Licht schützen.

Leitmerkmale: schmerzhafte/juckende Lichtempfindlichkeit der Haut
Definition Bei der erythropoetische Protoporphyrie handelt es sich um eine seltene Hautverdickung mit Quaddeln und erhöhtem Protoporphyrin

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Protoporphyria erythropoetica
  • protoporphyrinämische Lichtdermatose
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Jungen: 1. bis 10. Lebensjahr
Ursachen
  • Vererbung: autosomal dominant (Chromosom 18, Defekt der Ferrochelatase)
Risikofaktoren
  • Sonnenbestrahlung
Symptome
  • Haut: rot, brennen, Juckreiz, ödematöses Erythem mit Einblutungen ohne Blasenbildung
  • Schmerzen: auf jeden leichten Reiz von außen (Luftzug, Kälte)
  • Leber: Leberzirrhose, Gallensteine
  • Allgemeinsymptome: Schlaflosigkeit, Unruhe
  • Lokalisation: Wangen, Nase, Kinn, Handrücken
Diagnose Anamnese: Klinik, Familienanamnese
Körperliche Untersuchung: Haut
Labor: Leberwerte, Protoporphyrin, Stuhl (vermehrte Protoporphyrinausscheidung), Urin (Porphyrin normal)

Differentialdiagnose
  • kongenitale erythropoetische Porphyrie
  • Bleivergiftung
  • Eisenmangel
  • Medikamentenunverträglichkeit
  • Urtikaria solaris
  • Kontaktdermatitis
  • Angioödem
  • Porphyrie
  • Hydroa vacciniforme
Komplikationen
  • Narbenbildung
  • Pachydermie
  • Leberzirrhose
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome, Schutz vor Sonnenlicht
  • Ernährungstherapie: Vitamin D
  • Medikamentöse Therapie: Afamelanotid, Blutkonserven
  • Operative Therapie: Lebertransplantation
Bilder

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