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Erythrozytenkonzentrat

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Erythrozytenkonzentrat (EK)

Aus dem Vollblut gewonnene rote Blutkörperchen, die von einem Spender auf einem Empfänger übertragen werden.

Allgemein
  • werden in Labors aus dem Vollblut gewonnen
  • müssen im AB0-System kompatibel sein (Blutgruppenbestimmung, Antikörpersuchtest, Bedside-Test)
  • die Indikation für ihren Einsatz liefert der aktuelle Hb-Wert (für den Einsatz gibt es aber keinen Standard)
  • die Notwenigkeit einer Transfusion ist eine Kombination aus aktuellen Hb-Wert, weiterer Blutung, Vorerkrankungen, Kompensationsfähigkeit des Körpers
  • eine Erythrozyten-Konserve erhöht den Hb-Wert um 0,6 mmol/l (1 – 1,5 g/dl), den Hämatokrit um 3- 4%
  • die Konserven müssen über einen Filter ( 170 – 230 µm) infundiert werden
Inhalt
  • rote Blutkörperchen
  • wenig Leukozyten/Plasmabestandteile
  • Stabilisatorlösung: Critrat, Phosphat, Dextrose
  • Hkt 50 - 70%
Volumen
  • 240 - 350 ml  davon:
  • 160 ml Frischplasma
  • 80 ml Stabilisatorlösung
Haltbarkeit
  • 42 – 49 Tage (bei Lagerung in einem erschütterungsfreien Kühlschrank,  2-60C
Einteilung
  • leukozytendepletierte Erythrozytenkonzentrate:  das Konzentrat enthält noch eine geringe Anzahl an Leukozyten (Gabe: meistens verwendet)
  • gewaschene Erythrozytenkonzentrate:  es wird auch noch das restliche Blutplasma (Leukozyten) ausgewaschen (Gabe v.a. bei Unverträglichkeiten von früheren Transfusionen, IgA-Mangel)
  • bestrahlte Erythrozytenkonzentrate: alle DNA-haltigen Zellen werden dabei abgetötet (Gabe v.a. bei immunsupprimierten Patienten, nach Knochenmarktherapie, Stammzelltransplantationen)
Indikationen
  • chronischer Anämie
  • akute Blutverluste
Empfohlene Indikationen BÄK 2008
  • Hb-Wert 6 mg/dl: ja
  • Hb-Wert 6-8 mg/dl: nein, ja bei (KHK, Herzinsuffizienz, zerebrovaskulärer Insuffizienz, anämische Hypoxie)
  • Hb-Wert 8-10 mg/dl: nein, ja bei anämischer Hypoxie
  • Hb-Wert über 10 mg/dl: nein
Bilder

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