Krankheiten
Essstörung

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Essstörung

Bei der Essstörung handelt es sich um eine Verhaltensstörung bei der Nahrungsaufnahme, die zu Gesundheitsschäden (Unter-/ Mangelernährung, Adipositas) führt. Die Erkrankung gehört zu den Suchterkrankungen. Für die betroffenen Personen, meist sind es junge Frauen (wobei es auch immer mehr Männern betrifft) steht das Essen immer im Mittelpunkt. Es wird entweder zu viel an Essen zugeführt oder aber die Essensaufnahme verweigert. Weshalb die Essstörung auch in verschiedene Formen unterteilt wird. Oft sind die einzelnen Formen nicht klar abzugrenzen, die vermischen sich oder gehen ineinander über. Treten die Erkrankungen chronisch auf, so kommt es zu lebensgefährlichen Situationen mit Unterernährung, Mangelernährung oder Fettleibigkeit. Es werden dabei Kalorien gezählt, Abführmittel genommen, übermäßig Sport getrieben oder auch eine Unmenge an Lebensmittel innerhalb kürzester Zeit in den Körper gestopft.  Wer einmal von einer Essstörung betroffen ist, kommt meist ohne fremde Hilfe nicht mehr davon weg.

Leitmerkmale: zwanghafte Beschäftigung mit dem Essen
Definition Als Essstörung versteht man eine krankhafte Beschäftigung mit dem Essen. Dieses spielt eine zentrale Rolle im Leben der davon betroffenen Person

Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: zwischen 12 und 35 Jahren
Einteilung
  • Anorexia athlethica: durch übermäßigen Sport und geringer Nahrungsaufnahme kommt es zu Untergewicht
  • Fressattacken (Binge Eating): Heißhungerattacken, es werden schnell und ohne Hungergefühl große Mengen an Nahrungsmitteln aufgenommen, führt zur Adipositas
  • Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa): haben eine große Angst übergewichtig zu werden, deshalb kommt es zu bewusst herbeigeführtem Erbrechen/ Abführen und übermäßigem Sport, die Betroffenen sind meist normalgewichtig
  • Esssucht: zwanghaftes andauerndes Denken an Essen, führt entweder zur Adipositas oder zu unangemessenen Diäten
  • Magersucht (Aorexia nervosa): durch Hungern/Diäten/vermehrter Bewegung kommt es zum Untergewicht/Mangelernährung
  • Orthorexia nervosa: die Betroffenen wollen sich nur „gesund“ ernähren und studieren deshalb Lebensmitteltabellen hin auf Nährwerte und Vitamingehalt, haben manchmal sogar Angst vor „schlechten“ Lebensmitteln (vergleichbar mit Wahnvorstellungen)
  • Pica-Syndrom: es werden Nicht- Nahrungsmittel (Erde, Kot, Papier usw.) gegessen, wodurch es zu Vergiftungen kommen kann (vorkommend bei Demenz oder geistiger Behinderung)
Pathogenese Bei den Essstörungen handelt es sich um eine nicht abgestimmte Energiezufuhr auf den Energieverbrauch:
  • entweder wird viel mehr an Energie zugeführt als verbraucht wird
  • oder es wird zu wenig Energie zugeführt im Verhältnis zu dem was der Körper benötigt
Ursachen
  • verschiedene: biologisch, familiäre, soziokulturelle, individuelle
Risikofaktoren
  • Hormone
  • Perfektionismus
  • Leistungsanspruch
  • geringes Selbstwertgefühl
  • negatives Selbstbild
  • ungesundes Schönheitsbild
  • traumatische Ereignisse
Symptome Verschieden je nach Form der Esssucht

Diagnose Anamnese: Klinik, Familienanamnese, Beruf, Sport
Körperliche Untersuchung: Körper (Über-/Unterernährung), Blutdruck, Puls

Komplikationen
  • Depression
  • Elektrolytmangel
  • Dehydration
  • Arteriosklerose
  • Diabetes mellitus
  • Organschäden: Herz, Nieren, Leber
  • Tod
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Psychotherapie, Selbsthilfegruppen
  • Ernährungstherapie: Ernährungslehre
  • Medikamentöse Therapie: Antidepressiva
Internetseite

ff