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Fehlgeburt

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Fehlgeburt

Abort ist eine weitere Bezeichnung für die Fehlgeburt. Als Fehlgeburt bezeichnet man eine vorzeitige Beendigung der Schwangerschaft (vor der Überlebensfähigkeit des Fetus) mit oder ohne Ausstoßung des Embryos oder Fetus bis zur 24. Schwangerschaftswoche. Die meisten Aborte geschehen ohne dass sie bemerkt werden (zwei Drittel aller befruchteten Eizellen entwickeln sich nicht richtig und sterben frühzeitig ab). Sie äußern sich wie eine Zyklusstörung mit verstärkten/verspäteten Blutabgang zwischen der Monatsblutung. Erst nach der 4. Schwangerschaftswoche kommt es zu stärkeren Symptomen, die die Schwangere dann zu einem Arztbesuch verleiten. Je weiter fortgeschritten eine Schwangerschaft ist desto niedriger ist das Risiko einen Abort zu erleiden. Die Fehlgeburt unterliegt nicht der standesamtlichen Meldepflicht (die Todgeburt schon).

Leitmerkmale:  schmerzlose Blutung aus der Zervix mit Ausstoßung des Fetus
Definition Als Fehlgeburt bezeichnet man eine vorzeitige Beendigung der Schwangerschaft mit oder ohne Ausstoßung des Embryos oder Fetus bis zur 25. Schwangerschaftswoche

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Abort
Einteilung
  • Frühaborte: bis12. Schwangerschaftswoche (vollständigen Entwicklung der Placenta),
  • Spätaborte: bis 25. Schwangerschaftswoche
  • Todgeburt: ab 25. Schwangerschaftswoche
Arten
  • Abortus imminens (drohender Abort): Kontraktionen des Uterus, wehenartige Schmerzen, schwache Blutungen
  • Abortus incompletus (unvollständiger Abort): starke Blutung, Frucht zum Teil abgegangen, Gebärmutterhals geöffnet
  • Abortus completus (vollständiger Abort): schwache Blutung, Frucht vollständig abgegangen
  • Abortus incipiens (beginnender Abort): meist geht er einen Abortus completus über
  • febriler Abort (septischer Abort): verursacht durch Fieber oder eine Entzündung
  • habitueller Abort (wiederholter Abort): Aufeinanderfolgen von 3 oder mehreren Fehlgeburten vor der 12. Schwangerschaftswoche
  • missed Abortion: die Fruchtanlage ist abgestorben, sie befindet sich aber noch in der Gebärmutter
Ursachen
  • noch ungeklärt
Risikofaktoren
  • Fetus: Chromosomenstörung, Fehlentwicklung der Frucht, Blasenmole (Umwandlung der Zotten in Bläschen), Morbus haemolyticus neonatorum
  • Plazentastörungen: Nabelschnurdrehungen/-missbildungen, Plazentainsuffizienz
  • Uterus: fehlende Entwicklung, vorzeitige Öffnung, Infektionen, Myome, Missbildungen, mangelnde Hormonbildung (Schleimhautaufbau)
  • Infektionskrankheiten: Lues, Röteln
  • Entzündungen: Endometriose, Zervizitis, Endometritis
  • allgemein: endokrine Störungen (Diabetes mellitus), Trauma, schwere Allgemeinerkrankungen (Mutter), Traumen, Vergiftungen (Blei, Quecksilber), Alkoholabusus, starkes Rauchen, Stress, Impfungen, Alter der Mutter
Symptome
  • Schmerzen: schmerzlose oder wehenartig
  • Allgemeinsymptome: Blutung, Krämpfe, Erbrechen, Abgang von Fruchtwasser
  • später: stärkere Blutung mit Unterbauchschmerzen, Ausstoßung der Frucht
Diagnose Anamnese: Krankheitszeichen
Körperliche Untersuchung: Uterus
Apparative Diagnostik: Sonographie

Differentialdiagnose
  • Todgeburt
  • Frühgeburt
  • Blasenmole
  • Extrauteringravidität
  • Zervixkarzinom
  • Placenta praevia
Therapie
  • Abortus immens: absolute Bettruhe, Wehenhemmung (Gelbkörperhormone), evtl. Operation (Cerclage)
  • Abortus incompletus: Wehenmittel, evtl. Operation (Kürettage)
  • Abortus completus: evtl. Operation (Kürettage bei Nachblutungen)

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