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Femurrollennekrose

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Femurrollennekrose

Morbus Ahlbäck ist eine weitere Bezeichnung für die Femurrollennekrose. Die Femurrollennekrose ist eine aseptische (nicht durch eine Infektion verursachte) Knochennekrose an der inneren (medialen) Knochenkondyle des Oberschenkelknochens. Die Erkrankung kommt vor allem bei Frauen über 60 Jahre vor. Durch Durchblutungsstörungen kommt es zu einer plötzlichen Zerstörung von Knochengewebe am unteren Ende des Femurs. Die Erkrankung kann immer weiter voranschreiten (meistens der Fall), aber auch wieder plötzlich zum Stillstand kommen. Die ersten Zeichen sind schlagartig auftretende Schmerzen an der Innenseite des Kniegelenks, die auch die Patienten zu einem Arztbesuch veranlassen. Schreitet die Erkrankung nur leicht voran, ist eine konservative Therapie mittels Schonung des Beins und physiotherapeutischen Maßnahmen möglich. Meist muss jedoch operiert werden. Die Methoden sind dabei vielfältig. Dies reicht von einer Entlastungsbohrung bis hin zu einem künstlichen Kniegelenk (Endoprothese).

Leitmerkmale: schlagartig auftretende, zunehmende Schmerzen an der Innenseite des Knies
Definition Bei der Femurrollennekrose handelt es sich um eine aseptische Osteonekrose des inneren Knochenrolle des Femurs

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Morbus Ahlbäck
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: über 60 Jahre
Pathogenese Durch lokale Durchblutungsstörungen kommt es zum Abbau von Knochensubstanz am inneren unteren Ende des Oberschenkelknochens

Ursachen
  • ungeklärt
Risikofaktoren
  • langjährige Kortisoneinnahme
  • Herz-/Kreislauferkrankungen
  • erhöhte Blutfette/Harnsäurewerte
  • Diabetes mellitus
  • rezidivierende Mikrotraumen (Überlastung)
  • Beinfehlstellungen
  • Meniskuserkrankungen
Symptome Anfangs meist symptomlos:

  • Schmerzen: plötzlich, bei Belastung, im Kniegelenk
  • Kniegelenk: Druckschmerz an der Innenseite des Knies, Bewegungseinschränkung, Schwellung, Gelenkserguss („tanzende Patella“)
  • Allgemeinsymptome: O-Bein-Stellung
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Kniegelenk (Rotations-/Kompressionstest)
Apparative Diagnostik: Röntgen (Aufhellung), MRT, Knochenszintigraphie

Differentialdiagnose
  • Osteochondrosis dissecans
  • Gonarthrose
  • Morbus Gaucher
Komplikationen
  • Fraktur
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Schonung des Gelenks, Physiotherapie (Stärkung der Oberschenkelmuskulatur), Einlagen (Kniefehlstellung), hyperbare Sauerstofftherapie
  • Medikamentöse Therapie: Antiphlogistika, Analgetika
  • Operative Therapie: Entlastungsbohrung, Umstellungsosteotomie, Transplantation von Knochengewebe, Knieendoprothese
Bilder

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