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Flitterwochen-Blasenentzündung

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Flitterwochen-Blasenentzündung

Honeymoon-Zystitis ist eine weitere Bezeichnung für die Flitterwochen-Blasenentzündung. Als Flitterwochen-Blasenentzündung bezeichnet man eine Blasenentzündung, die meist bei Frauen durch einen sexuellen Verkehr auftritt. Da bei den Frauen atomisch die Scheide und die Harnröhrenöffnung sehr nah zu ammenliegen, ist es für Bakterien leicht, dass die in die Harnröhre gelangen. Die Krankheitskeime dringen also von der Hautoberfläche her aufsteigend in die Blase vor und reizen dort deren Schleimhaut. Es kommt somit zu den typischen Symptomen eine Blasenentzündung. Die geschieht ein bis zwei Tage nach einem Geschlechtsverkehr. Wichtig ist, dass die Erkrankung nicht einfach so hingenommen wird, sondern behandelt wird. Denn sonst kann es unter Umständen zu einer weiter aufsteigenden Infektion kommen und dadurch zu schwerwiegenderen Erkrankungen am Harnsystem.

Leitmerkmale:  Brennen/Schmerzen beim Wasserlassen, Pollakisurie nach einem Sexualkontakt
Definition Bei der Flitterwochen-Blasenentzündung handelt es sich um eine Entzündung der Blase, die nach einem sexuellen Verkehr auftritt

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Honeymoon-Zystitis
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: sehr sexual aktiv
Ursachen
  • aufsteigende Bakterieninfektion zur Blase
Risikofaktoren
  • Alter
  • Störungen des Urinabflusses
  • medizinische Eingriffe
  • kurze weibliche Harnröhre
  • ungenügende Sexual-/Analhygiene
  • immungeschwächte Personen
  • wechselnde Geschlechtspartner
Symptome Nach Sexualkontakt:

  • Dysurie: schmerzhafter Harndrang mit erschwertem Wasser lassen
  • Algurie: Schmerzen/Brennen beim Wasserlassen
  • Urin: Pollakisurie, Nykturie, Leukozyturie
  • Allgemeinsymptome: Unterbauchschmerzen, evtl. Makrohämaturie, kein Fieber
Diagnose
  • Anamnese: Miktionsverhalten, begünstigende Faktoren, Katheter, Schmerzen, Medikamente (Antibiotika, Analgetika), vorausgegangener Harnwegsinfekt
  • Körperliche Untersuchung: suprasymphysärer Druckschmerz, rektale Untersuchung
  • Labor:
  • Urin: Steifentest (Leukozyten erhöht, Bakteriurie, Nitrit erhöht), pH-Werterhöht, Urin-Kultur positiv
  • Blut: Entzündungszeichenerhöht
  • Apparative Diagnostik: Sonographie, evtl. Röntgen
Komplikationen
  • Pyelonephritis
  • Blutvergiftung (Urosepsis)
  • Abszessbildung
  • Nebenhodenentzündung
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung des Grundleidens, lokale Wärmeanwendungen (Sitzbäder, aufsteigende Fußbäder), körperliche Schonung, nach dem Sex zur Toilette gehen
  • Ernährungstherapie: Trinkmenge steigern (3 l./Tag) zur Diuresesteigerung, Zink, Vitamin C, schlecht: scharf/stark gewürzte Speisen, Kaffee, kohlensäurehaltige Getränke
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Bachblüten, Eigenbluttherapie, Enzymtherapie, Fußreflexzonenmassage, Homöopathie, Kneipp-Anwendungen, Manuelle Therapie, Neuraltherapie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Medikamentöse Therapie: Antibiotika, Spasmolytika, Analgetika, Parasympatholytikum, Glucokortikoide, Immunsuppressiva

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