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Fluor genitalis

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Fluor genitalis

Fluor vaginalis, Ausfluss, Scheidenausfluss sind weitere Bezeichnungen für den Fluor genitalis. Der Fluor genitalis ist eine Ausscheidung von Sekreten über die Vagina. Es kommt jederzeit zu einem geringen Ausfluss aus der Scheide und dieser beträgt als Normalwert etwa 5 ml. Die Entstehung des Ausflusses ist lokalisiert innerhalb der Vagina, der Zervix, des Uterus und der Tuben. Dies dient dazu die Scheide feucht zu halten und das Eindringen von Krankheiterreger in die Gebärmutter zu verhindern. Die Menge ist dabei Abhängig vor allem vom Menstruationszyklus. Vermehrter Sekretabgang sollte aber immer im Auge behalten werden. Tritt das Syndrom über einen längeren Zeitraum, nicht durch eine Menstruation bedingt auf und veränderte sich auch das Aussehen (normal weißlich- klar, zäh), die Farbe und der Geruch, so sollte dringendst ein Arzt aufgesucht werden. Denn durch diese meist so harmlose Beschwerde kann sich auch eine schwere Erkrankung bemerkbar machen.

Leitmerkmale: Ausfluss aus der Vagina, evtl. Juckreiz
Definition Bei Fluor genitalis handelt es sich um eine Ausscheidung verschiedenen Stoffen über die weibliche Scheide

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Fluor vaginalis
  • Ausfluss
  • Scheidenausfluss
Einteilung
  • vaginaler Fluor: Scheidenentzündungen (Pilze, Bakterien, Trichomonaden, Viren), Östrogenmangel Fremdkörper, fehlerhafte Intimpflege, sexuelle Erregung, Psyche
  • vestibulärer Fluor: vermehrte Sekretion der Vorhofdrüsen
  • zervikaler Fluor: Gonorrhoe, Chlamydien, Zervixpolyp, Zervixkarzinom, Zervixriss
  • Fluor albus (Weißfluss): nicht entzündlicher Ausfluss, normal vor dem Eisprung/vor der Menstruation, pathologisch bei gynäkologischen Erkrankungen
  • korporaler Fluor: Gebärmutterpolyp, Pyometra, Endometritis, Hämometra, Korpuskarzinom
  • tubarer Fluor: Adnexitis, Tubenkarzinom
  • nervöser Fluor: durch Stress/Erregung
Ursachen
  • mechanische Ursachen: Fremdkörper, Tumoren, Polypen, Kleidung (Tangas)
  • chemische Ursachen: Intimsprays, Intimtoilette
  • infektiöse Ursachen: Infektionen, Entzündungen
  • thermische Ursachen: enganliegende Kleidung
  • allgemeine Ursachen: Pilze, Östrogenmangel, Diabetes mellitus, Allergie (Kosmetika, Kondome), Schwangerschaft, Tumoren
  • Medikamente: Antibiotika, Hormone, Zytostatika, Immunsuppressiva
  • Psyche: Stress, seelische Belastungen
Arten
  • physiologisch:
    • farb-/geruchlos, glasig-schleimig: vaginales Transsudat mit Zervixschleim und Epithelzellen (hält die Scheide feucht, schützt vor Bakterien und Pilzen), verstärkter Abfluss bei sexueller Erregung, in der Zyklusmitte, bei Schwangerschaft (mehr dünnflüssig)

  • pathologisch:
    • klar, ohne Geruch: Polypen, Stress, Östrogen
    • braun, blutig: Verdacht auf Tumor, Verletzungen
    • grau, wässrig, fischartiger Geruch: Bakterien
    • weißlich-gelb, bröckelig, mit Brennen/Juckreiz: Candida-Infektion
    • weißlich, klar (evtl. blutig oder eitrig) mit Unterbauchschmerzen/Brennen: Chlamydieninfektion
    • eitrig-grünlich, mit Schmerzen/Rötung/Pollakisurie/ schmerzhaften Wasserlassen: Gonorrhoe
    • gelb-grünlich, schaumig, mit Dysurie/Brennen: Trichomonaden- Infektion
Symptome
  • Vagina: Ausfluss, Juckreiz
Diagnose Anamnese: Klinik, Fluor (Farbe/Menge), Juckreiz, Menstruation, Sexualanamnese
Körperliche Untersuchung: Genitalien
Apparative Diagnostik: Abstrich, Kolposkopie

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankung
  • Medikamentöse Therapie: Antibiotika, Antimykotika

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