Symptome (Leitbilder)
Foetor ex ore

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Foetor ex ore

Halitosis, Mundgeruch sind weitere Bezeichnungen für den Foetor ex ore. Als Foetor ex ore bezeichnet man einen unangenehmen Atem aus dem oberen Verdauungstrakt. Meist ist das Symptom harmlos, doch die sozialen Folgen sind normal, da die Mitmenschen zum Betroffenen Abstand halten und ein Gespräch mit ihm zu vermeiden versuchen. Leider ist es so, dass man selbst oft nichts davon bemerkt und die Umstehenden sich scheuen einem darauf aufmerksam zu machen. Meist ist die Ursache hierfür eine schlechte und unzureichende Mundhygiene. Somit können sich Bakterien in der Mundhöhle ausbreiten, die dann für den schlechten Atem sorgen. Normalerweise verhindert der Speichel im Mund, dass ein schlechter Atem entsteht, da er die Zähne umspült und dort Nahrungsreste, Bakterien usw. aufnimmt und mit dem Schlucken aus der Mundhöhle entfernt. Darum rieht unser Atem auch morgens etwas streng, da wir über Nacht nur sehr wenig Speichel bilden und wir auch nicht so schlucken.

Leitmerkmale: übler Geruch aus dem Mund
Definition Beim Foetor ex ore handelt es sich um meist einen selbst nicht wahrgenommenen schlechten Atem, der andere Leute abstößt

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Halitosis
  • Mundgeruch
Einteilung
  • Halitosis: der üble Geruch ist auch beim Ausatmen durch die Nase zu reichen, die Ursachen liegen im Mund-Rachen-Nasen-Bereich
  • Foetor ex ore: der üble Geruch ist nur beim Sprechen und bei geöffnetem Mund vorhanden, die Ursachen liegen im Mund-Rachen-Bereich
Arten
  • stinkend: Tonsillen (Abszess, Entzündung), Tumoren, Stomatitis, Zahneiterungen, Parodontopathien, verminderter Speichelfluss
  • süßlich: Diphtherie, Angina Plaut-Vincenti
  • faulig: Lungenerkrankung (Gangrän, Abszess, Bronchiektasen)
  • faulig/nicht sauer: Ösophagusdivertikel
  • faulig/sauer: Magenerkrankung (chronische Gastritis/Magen-Karzinom), Achalasie
  • urinös: Urämie, Niereninsuffizienz
  • wie frische Leber: Lebererkrankung (Leberzirrhose)
  • nach Azeton: Diabetisches Koma
  • nach Bittermandel: Vergiftung (Blausäure, Zyankali)
Ursachen
  • schlechte Zahnhygiene: Speisereste, ungenügende Prothesenreinigung, schlechter Zahnstatus, Zahnbelag
  • Rauchen, Alkohol
  • Mundes/Rachen: Parodontose, Parodontitis, Karies, Zungenbelege, Gingivitis, trockene Mundschleimhaut (Schnarchen, Atmen mit dem offenen Mund, Fasten), Candidose, Pharyngitis, Rhinitis, Mandelentzündung, Abszess, Plattenepithelkarzinom
  • Nase: Polypen, Nasennebenhöhlenentzündung, Nasentumoren
  • Speiseröhre: Zenker-Divertikel, Achalasie
  • Magen: Sodbrennen, Refluxkrankheit, Tumoren, Gastritis
  • Atemsystem: eitrige Bronchitis, Bronchiektasen, Pneumonie, Lungenabszess
  • Erkrankungen: Diabetes mellitus, chronisches Nierenversagen, schwere Lebererkrankungen (Leberzirrhose), Hiatushernie, Morbus Sjögren, akutes rheumatisches Fieber
  • Hormonschwankungen: v.a. bei Frauen
  • Medikamente: Psychopharmaka, Beruhigungsmittel
  • Vergiftungen: Phosphor, Selen, Blausäure
  • Nahrungs-/Genussmittel: Knoblauch, Zwiebeln, Alkohol, Kaffee, Rauchen
Symptome
  • Mund: übler Geruch beim Ausatmen
Diagnose Anamnese: Geruch, Ernährungsgewohnheiten, Zahnpflege, Vorerkrankungen
Körperliche Untersuchung: Inspektion des Mund-/Rachenraumes, Lungen-/ Abdomenuntersuchungen
Labor:  Blutbild, Blutzucker, BSG, Kreatinin, Harnstoff, Gamma-GT, GOT
Apparative Diagnostik: HNO-Arzt, Zahnarzt, Sonographie, Gastroskopie, Rö-Thorax

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankung, Mundhygiene (regelmäßiges Zähneputzen, Mundspülungen, Zungenschaben), Speichelfluss anregen (Kaugummi, Äpfel, Zitronensaft), viel trinken

ff