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Früh-Sommer-Meningoenzephalitis

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Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Bei der Frühsommerenzephalitis handelt es sich um eine Viruserkrankung, die durch Zecken übertragen wird. Die Zecken halten sich in nicht zu trockenen Wäldern auf. Sie leben im hohen Grase oder im Gebüsch und gelangen durch einen Biss in die Haut in das Blut. Danach breitet sich der Erreger im Köper aus, was meist keine Beschwerden verursacht. Erreicht er aber das Gehirn so kommt es zur weiter unten angeführten Symptomatik. Sie führt zuerst zu grippeähnlichen Beschwerden und dann zu neurologischen Ausfällen. Da es keine kausale Therapie gibt, muss unbedingt verhindert werden, dass es zu Zeckenbissen kommt. Die Erkrankung heilt meist ohne Folgen aus. Ist jedoch das zentrale Nervensystem stark oder lang entzündet, so kommt es zu Dauerschäden.

Leitmerkmale: biphasischer Fieberverlauf, zunächst grippeartige Symptome, dann Meningitis-/ Enzephalitis-Symptome
Definition Als Frühsommer- Meningoenzephalitis bezeichnet man eine durch das FSME-Virus ausgelöste Infektionskrankheit mit Entzündungen der Hirnhäute (Meningitis), des Gehirns (Enzephalitis) und des Rückenmarks (Myelitis)

Kurzbeschreibung Durch den Zeckenbiss gelangt der Erreger in den Blutkreislauf/Lymphe, Vermehrung in den Lymphknoten, danach Abwanderung ins Gehirn

Erreger
  • FSME-Virus (Flavivirus)
Ausbreitung
  • Russland, baltische Staaten, China, Japan, in Deutschland v.a. Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, v.a. im April bis November
  • Berufskrankheit der Forstarbeiter, Waldbauern
Ansteckung
  • Biss einer Zecke (Mischwälder)
  • keine Ansteckung von Mensch zu Mensch
Inkubationszeit 7-14 Tage

Symptome Symptomloser Verlauf bei bis zu 90% der Infizierten:

  • Vorstadium: mäßiger Fieberabstieg, grippeähnliche Symptome (Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopf- /Gliederschmerzen, Katarrhe) => 4-6 Tage (50 % ausgeheilt)
  • fieberfreies Intervall (4-5 Tage): die meisten Fälle heilen aus
  • erneuter Fieberanstieg (1-2 Wochen): bis 40 Grad Cmit unterschiedlichen Schweregraden (Meningitis, Meningoenzephalitis, Meningoenzephalomyelitis), Nackenstarre, Schwindel, Übelkeit, Lichtscheu, Schluck-/Sprechstörungen, Krämpfe

  • neurologisch: Lähmungen(schlaff im Schulterbereich) psychische Labilität, Einschränkung der Merkfähigkeit, Kopf-/Nackenschmerzen, Nystagmus, Unruhe, Muskelzuckungen, Depressionen, Sprachstörungen, Krampfanfälle
Diagnose Anamnese: Symptome, Zeckenbiss
Körperliche Untersuchung: Neurologie
Labor: PCR, Antikörpernachweis (Serum/Liquor)
Apparative Diagnostik: MRT

Differentialdiagnose
  • Meningoenzephalitiden anderer Ursache: Masern, Mumps, Röteln, Borreliose
  • zerebral: Hirntumoren, Subarachnoidalblutung, Status epilepticus
  • Infektionen: Malaria, Grippe, Poliomyelitis
  • allgemein: Lues, Delir, Intoxikation
Komplikationen
  • schwere Krankheitsverläufe (Personen über 50 Jahre)
  • Letalität 1-2 %
  • Restschaden: 7 %
Immunität/Prophylaxe
  • aktive, passive Impfung
  • Lebenslange Immunität
  • nur 50% der Bisse werden bemerkt
  • Dickicht meiden, keine unbekleideten Körperteile, Haustiere auf Zecken kontrollieren, Zecken schnell mit Pinzette entfernen
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome, Ergotherapie. Logopädie
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika, Antipyretika
Meldepflicht
  • Namentliche Meldung (§§ 7/8 IfSG) des Erregernachweises

ff