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Fruktoseintoleranz

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Fruktoseintoleranz

Fruktoseunverträglichkeit, Fruktosemalabsorption sind weitere Bezeichnungen für die Fruktoseintoleranz. Bei der Fruktoseintoleranz kann der Fruchtzucker nicht mehr über die Dünndarmschleimhaut aufgenommen werden, da das hierzu notwendige Transporteiweiß (Aldolase B) dazu fehlt. Fruktose befindet sich vor allem in Obst, Gemüse, Süßigkeiten und Säften. Meist werden dabei aber noch kleinere Mengen an Obst toleriert. Da die Fruktose im Dünndarm nicht vollständig aus dem Darm entfernt wurde, gelangt diese in den Dickdarm und wird dort von dort lebenden Bakterien zersetzt, dabei entstehen eine große Menge an Darmgasen, die dann Bauchschmerzen auslösen. Es entstehen dabei Wasserstoff, Kohlendioxid und kurzkettige Fettsäuren. Bei der Behandlung steht eine spezielle Diät immer im Vordergrund.

Leitmerkmale: Durchfälle, Blähungen, Darmkrämpfe
Definition Als Fruktoseintoleranz bezeichnet man eine Stoffwechselstörung, bei der Fruktose nicht mehr richtig verdaut werden kann

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Fruktoseunverträglichkeit
  • Fruktosemalabsorption
Einteilung/Ursachen
  • Fructosurie/Fructosämie: Störung des Fruktosestoffwechsels; Anhäufung von Fructose im Blut und späteres Ausscheiden über den Harn (nicht behandlungsbedürftig)
  • intestinale Fruktoseintoleranz (Fructose Malabsorption): erworben, Mangel an Transportenzymen zur Resorption von Fructose; angeboren, erworben (langfristige falsche Ernährung, Umweltgifte, Dauerstress, Medikamente)
  • hereditäre Fruktoseintoleranz: sehr selten,Enzymdefekt, angeboren, tritt im Säuglingsalter auf, schon geringe Mengen an Fruktose lösen schwere Komplikationen aus. Da die Unverträglichkeit ein lebenlang bestehen bleibt, muss eine spezielle Diät eingehalten werden
  • risikoreiche Nahrungsmittel: Obst, Gemüse, Süßigkeiten, Weißbrot, Fertiggerichte, Honig, Zuckerzusatzstoffe (Sorbit, Mannitol, Isomalt, Xylit), Diätprodukte, Bier, Säfte
Pathogenese DerFruchtzucker kann nicht im Dünndarm resorbiert werden, da das durch die Dünndarmschleimhaut gebildete Transporteiweiß (Aldolase B) nicht oder nur ungenügend gebildet wird. Somit gelangen große Mengen von Fructose in den Dickdarm, wo es zu Gärungen (Entstehung von Kohlendioxid/ Wasserstoff) mit entsprechenden Symptomen kommt

Symptome
  • Durchfälle:  plötzlich, weich, nach dem Essen mit Gasen, kleben da der Schüssel, Patient braucht vermehrt Klopapier, nach dem Durchfall kommt es zur Verstopfung
  • enteral: Darmkrämpfe, Blähungen (geruchlos bis stinkend), Völlegefühl, Übelkeit, Symptome der Reizdarmsyndroms, Bauchschmerzen (v.a. am Oberbauch), Dysbiose (Störung der Darmkeimbesiedlung), hörbare Darmgeräusche
  • neurologisch: isolierte Schmerzen des Schienbeins, Kopf-/ Muskelschmerzen, Lidrandbeschwerden, Schwindel, chronisches Erschöpfungssyndrom
  • psychisch: Depressionen, Wetterfühligkeit
  • Folsäure-/Zinkmangel
Diagnose Anamnese: Klinik, Nahrungsunverträglichkeiten, Allergien
Körperliche Untersuchung: Abhören/Abklopfen/Abtastung des Bauchs
Tests: H2-Atemtest, Fruktoseintoleranz-Test
Labor: Fruktose-Plasma-Spiegel, Zink, Folsäure, Pankreaslipase
Apparative Diagnostik: Dünndarmbiopsie

Differentialdiagnose
  • Laktoseintoleranz
  • entzündliche Darmerkrankungen
  • Reizdarmsyndrom
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Komplikationen
  • Leberschädigungen: Vergrößerung von Leber/Milz, Gelbsucht, Ödeme, Aszites
  • Nierenschädigungen: Eiweißausscheidung
  • Hypoglykämie
Therapie
  • Naturheilkundliche Therapie: Bioresonanztherapie, Entspannungstherapie, Darmsanierung, Homöopathie, Phytotherapie (Artischocke, Uzarawurzel, Odermenningkraut, Frauenmantel, Heidelbeere, Eichenrinde)
  • Ernährungstherapie: fructosefreie Vollwert-Kost (auch kein Sorbit), Zink, Folsäure, Vitamine
    • nicht erlaubt: Süßigkeiten aller Art,Obst (austesten), Fruchtsäfte, Weißbrot, Zucker, Honig, Marmelade, Mayonnaise, Ketchup, Fertigsaucen, Diabetikerprodukte, Light-Produkte
    • erlaubt: Kopfsalat, Chicorée, Broccoli, Blumenkohl, Gurken, Spinat, Erbsen, Spargel, Pilze, Radieschen, Rettich, Tomaten, Zitronen, begrenzt Kartoffeln
Prognose Bei konsequenter Behandlung gut.

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