Operationen
Fundoplikatio

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Fundoplikatio

Antireflux-Operation; operative Behebung einer Refluxerkrankung mit Fixierung des Magenfundus an der unteren Speiseröhre.

Arten
  • offene Fundoplikatio: Operation über einen Bauchschnitt
  • endoskopische (laparoskopische) Fundoplikatio: Operation mittels Laparoskop
Operationsverfahren
  • Operation nach Nissen-Rosetti: die Manschette (gebildet vom Magenfundus) umfasst komplett den Ösophagus und wird am Zwerchfell befestigt
  • Operation nach Toupet: die Manschette umfasst nur die hinteren 2700 die Speiseröhre wird aber auch am Zwerchfell befestigt
  • Operation nach D´or: die Manschette umfasst nur die Vorderseite der Speiseröhre
Indikationen
  • Refluxösophagitis
  • Hiatushernie
  • wenn die Behandlung mit Säureblocker nicht zufriedenstellend ist
Vor der Operation
(präoperativ)
  • Stellung der Indikation (Röntgenkontrastmittel, Endoskopie, EKG, Laborwerte)
  • Patientenaufklärung und dessen Einwilligung zur Operation
  • Prämedikation
  • Nüchternheit
  • Patientenkörpervorbereitung: Körperhygiene (Duschen), Rasur des OP-Gebietes, Ablegen von Ringen/Piercings, Anziehen des OP-Hemdes
Operationstechnik
(Durchführung)
  • Hautdesinfektion: vom den Mamillen bis zur Symphyse
  • Abdeckung: steril  vom 5 -10 cm ober-/unterhalb der Hautdesinfektion

Laparoskopie:

  • Aufblasen des Bauches mit Kohlenstoffdioxid
  • Setzen von 5 Trokaren mittels 5 kleine Hautschnitte
  • über die Trokare wird eine Optik eingebracht und ein Leberfächer (zum Fernhalten der Leber vom Operationsgebiet)
  • Darstellung des Hiatus ösophangeus
  • Fassen des distalen Ösophaguses mit einer Fasszange
  • Einlegen einer dicken Magensonde über den Mund
  • Freipräparation des Ösophaguses und Umschlingen desselben mit Gefäßbändchen
  • Freipräparation des Magenfundus mittels Ultraschallschere (die kleinen Gefäße zwischen Magenfundus und Milz werden durchtrennt)
  • Verkleinerung des Hiatus ösophangeus mit 2-3 Nähten
  • Umschlingen des Ösophagus mit Teilen des Magenfundus (Manschette)
  • Fixieren der Manschette am Ösophagus und am Zwerchfell
  • Sichtkontrolle auf evtl. Blutungen
  • Einlegen von Drainagen
  • Entfernen der Trokare
  • Hautverschluss: Vernähung der Muskel- und Hautschichten, Abdecken der Wunde mit einem sterilen Hautverband

Offene Operation:

  • Hautschnitt mit Blutstillung: im mittleren Epigastrium
  • tiefere Hautschichten: spreizen der Muskeln und Schnittvertiefung mit  fortlaufender Blutstillung bis die Bauchhöhle eröffnet ist
  • weiteres Vorgehen:
    • wie bei der Laparotomie
  • Hautverschluss: Vernähung der Muskel- und Hautschichten, Einbringen eines Rhedon-Drains subcutan und Abdecken der Wunde mit einem sterilen Hautverband
Lagerung
  • Rückenlagerung
  • der Bauchraum ist etwas überstreckt
Komplikationen
  • Nachblutung
  • Passageprobleme (Schluckstörungen)
  • Dumping-Syndrom
  • Verletzungen von Magen und Speiseröhre
  • Verletzung des N. vagus
  • Lockerung der Manschette
  • Völlegefühl im Oberbauch (Luft kann nur schwer abgelassen werden)
  • Schulter-/Rückenschmerzen durch das aufsteigende Operationsgas
Kontraindikationen
  • Gerinnungsstörungen
Narkoseverfahren
  • Narkoseart: Intubationsnarkose
  • Monitoring: Blutdruck, EKG, Sauerstoffsättigung, bei größeren Eingriffen:  arterieller Katheter (A. radialis),  Zentraler Venenzugang (3-Lumen)
  • Besonderheit: dicken Magenschlauch bereithalten
Nachsorge
  • Bettruhe
  • Vitalzeichenkontrolle über mehrere Stunden
  • das Heben von schweren Gegenständen ist zu vermeiden
  • Magensonde über 3-4 Tage
  • in den ersten Tagen nur breiige/flüssige Kost, danach Kostaufbau
  • auf Süßes, Scharfes, Alkohol, Nikotin verzichten
  • moderater Sport

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