Symptome (Leitbilder)
Fußpilz

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Fußpilz

Tinea pedis, Fußmykose sind weitere Bezeichnungen für den Fußpilz. Beim Fußpilz handelt es sich um eine chronische Pilzerkrankung (Dermatomykose) der Zehenzwischenräume und der Fußsohle. Er ist zu unterscheiden vom Nagelpilz (Tinea unguium) der nur den Zehennagel gefällt. Der Fußpilz zählt zu den häufigsten Pilzerkrankungen des Menschen. In den Interdigitalräumen der Zehen liegt Haut auf Haut und bildet so eine durch den immer wieder abgegebenen Fußschweiß eine feuchte Kammer. Die Haut schwillt hier an, wodurch sich die Pilze gut einnisten können. Dazu verhindert eine nur geringe Durchblutung der Haut eine gute Abwehr der Pilze. Besonders betroffen ist der Zwischenraum zwischen der 4. und 5. Zehe. Weiter übertragen wird der Pilz durch Kontakt mit infizierten Hautschuppen. Gefahr besteht vor allem beim Barfußlaufen in einer feucht-warmen Umgebung (Sauna, Schwimmbad). Deshalb sollten dort Badeschuhe getragen werden. Es werden verschiedene Formen des Fußpilzes unterschieden. Unbehandelt kommt es hierbei zu keiner Heilung. Die Therapie mit Antimykotika über Wochen spricht gut an und hinterlässt keine Langzeitschäden.

Leitmerkmale: Rötung, Schuppung von Fußstellen, hartnäckiger Juckreiz
Definition Als Fußpilz bezeichnet man eine Hauterkrankung des Fußes durch den Befall eines Pilzes

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Tines pedia
  • Fußmykose
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Männer
Arten
  • chronisch hyperkeratotisch: verdickte/schuppige Fußsohlen
  • chronisch intertriginös: Schuppung/Erythem/Erosion der Zehenzwischenräume
  • akut ulzerativ: aufgequollene Zehenzwischenräume mit schuppigen Rand, breiten sich über den lateralen Fußrand/Fußsohle aus
  • vesikulobullös: mit Bläschen an der Fußsohle
Typen
  • vesikulös- dyshidrotischer Typ:
    • Vorkommen: Fußgewölbe
    • Haut: juckende und unter Krustenbildung abheilende kleine Bläschen

  • interdigitaler Typ:
    • Vorkommen: Zehenzwischenräume
    • Haut: trocken, grau-weißlich, schuppend, geschwollen, Erosionen, Rhagaden

  • Mokassintyp:
    • Vorkommen: Fußsohle
    • Haut: trocken, weiß bis leicht rötlich, schuppend, geschwollen, Erosionen, Rhagaden

  • oligosymptomatischer Typ:
    • Vorkommen: Ferse, Fußkanten
    • Haut: vermehrte Hornhautbildung mit Schuppung

  • squamös-hyperkeratotischer Typ:
    • Vorkommen: Fußränder, Zehenspitzen, Ferse
    • Haut: scharf abgegrenzte, herdförmige, schuppende vermehrte Hornhäute
Übertagung
  • direkte Übertragung: Mensch zu Mensch durch Hautkontakt (Kontaktinfektion)
  • indirekte Übertragung: Duschen, Fußböden, Sauna, Schwimmbäder, Schuhe, Strümpfe (Schmierinfektion)
Pathogenese Durch eine Vorschädigung der Haut (Einrisse, Herabsetzen des Säureschutzmantels durch Infektionen/ schwaches Immunsystem) können die Pilze in die Haut eindringen und wandern dort zu den tieferen Schichten der Haut. Dort vermehren sie sich und wandern mit der ständigen Hauterneuerung immer wieder an die Hautoberfläche. Die Haut schuppt sich vermehrt wobei die Schuppen Pilzsporen enthalten die wochenlang darin überleben und andere Personen anstecken können

Ursachen
  • Fadenpilze (Dermatophyten), Schimmelpilze, Hefepilze
Risikofaktoren
  • allgemein: Hautverletzungen (enge Schuhe), falsche Hauthygiene (zu vieles Duschen => Säureschutz), Sport (Schuhe, Gemeinschaftsduschen), feuchtes Klima (synthetische Socken, öffentliche Badeeinrichtungen), starker Fußschweiß, Arbeitsschuhe, Rauchen, Bewegungsmangel
  • Erkrankungen: Diabetes mellitus, geschwächte Immunabwehr, Infektionen, Durchblutungsstörungen, periphere Neuropathie, Fußfehlstellungen, Hyperhidrose
  • Medikamente: Immunsuppressiva, längere Antibiotikatherapie
Symptome
  • Lokalisation: Zehenzwischenräume (Interdigitalräume), Fußsohle, Fußgewölbe
  • Fuß: Rötung/Schuppung der betroffenen Stellen, starke Verhornung, evtl. Bläschenbildung und Einrisse (schmerzhaft)
  • Allgemeinsymptome: hartnäckiger Juckreiz
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Untersuchung der Füße
Labor: Pilzkultur, Kaliumhydroxid-Nativpräparat
Apparative Diagnostik: Gewebeentnahme

Differentialdiagnose
  • Schuppenflechte
  • Ekzeme: allergisches Kontaktekzem, toxisches Ekzem
  • Intertrigo
  • Lichen planus
  • Dyshidrosis
Komplikationen
  • Pilzübertragung auf andere Körperstellen
  • Wundrose
  • bakterielle Sekundärinfektion
Therapie Behandlungsdauer über 4 Wochen:

  • Allgemeinmaßnahmen: Füße und Zehenzwischenräume immer trocken halten, in öffentlichen Bäder nicht barfuß gehen, Handtücher/Socken/ Bettwäsche regelmäßig wechseln und bei über 60 Grad C waschen, passende Schuhe tragen (atmungsaktives Material), Schuhe häufig wechseln, für warme Füße sorgen (Wechselbäder)
  • Naturheilkundliche Therapie: Homöopathie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Medikamentöse Therapie: Antimykotika
Bilder

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