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Gallenblasenperforation

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Gallenblasenperforation

Ruptur der Gallenblasenblasenwand ist eine weitere Bezeichnung für die Gallenblasenperforation. Bei der Gallenblasenperforation kommt es in Folge eines Steinleidens oder einer Aufweichung der Gallenblasenwand zum Platzen derselben, wobei Gallenflüssigkeit in die freie Bauchhöhle oder in ein benachbartes Organ (Magen, Dickdarm) abfließen kann. Die Gallenblasenwand ist durch Entzündungen oder Überdehnung (Gallenblasenhydrops) so weit geschwächt, dass sie immer dünner wird und auch immer weniger durchblutet wird. Schließlich drückt ihr Inhalt so stark auf die Wand, dass diese reißt. Man unterscheidet dabei in eine gedeckte (nicht in die Bauchhöhle/Organ endende) und in eine freie Perforation. Kommt es somit zum Platzen der Gallenwände, so ist dies ein lebensbedrohlicher Zustand, der sofort behandelt werden muss. Die Gallenblase gehört somit chirurgisch entfernt, die Bauchhöhle gespült. Danach muss, zwecks möglicher Verschlechterung des Allgemeinzustandes, der davon Betroffen intensivmedizinisch überwacht werden.

Leitmerkmale:  kolikartige Schmerzen im rechten Oberbauch, Fieber, Schüttelfrost
Definition Bei der Gallenblasenperforation handelt es sich um einen Einriss in die Wand der Gallenblase

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Ruptur der Gallenblasenwand
Einteilung
  • freie Perforation:  in die Bauchhöhle, es kommt zur Peritonitis
  • gedeckte Perforation: ein Organ in der Umgebung der Gallenblase deckt die Perforation ab (meist die Leber), oft asymptomatisch
  • Durchbruch in ein Hohlorgan: Magen, Querkolon, Duodenum
  • Durchbruch durch die Bauchdecke: Fistel
Einteilung nach Niemeier
  • Typ I: akute freie Perforation in die Bauchhöhle
  • Typ II: subakute Perforation mit pericholezystischen Abszess
  • Typ III: chronische Perforation mit Ausbildung einer enterocholezystischen Fistel
Pathogenese Durch eine Überlastung der Gallenblasenhaut kommt es zum Zerreißen dieser und damit zum Austritt von Gallenflüssigkeit in die Bauchhöhle. Es treten Verklebungen auf, die die Arbeit der Bauchorgane behindern, und dazu auch noch örtliche Abszesse

Ursachen                 
  • Gallensteine
  • akute Cholezystitis
  • Gallenblasenemphysem
Risikofaktoren
  • Diabetes mellitus
  • Immunsuppression
Symptome
  • Allgemeinsymptome: rasch verschlechternder Allgemeinzustand, hohes Fieber, Schockzeichen, Übelkeit, Erbrechen, verminderte bis aufgehobene Darmgeräusche
  • Schmerzen: Abwehrspannung, starke im rechten Oberbauch
Diagnose Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen
Labor: Entzündungswerte erhöht
Apparative Diagnostik: Sonographie, CT

Differentialdiagnose
  • Gallensteine
  • Gallenwegs-/Gallenblasenentzündung
  • Pankreatitis
  • primäre biliäre Zirrhose
  • Appendizitis
  • Nierensteine
  • Hinterwandinfarkt
Komplikationen
  • Peritonitis
  • Sepsis
  • Akutes Abdomen
Therapie Notfall:
  • Allgemeinmaßnahmen: intensivmedizinische Überwachung
  • Operative Therapie: Entfernung der Gallenblase, Bauchhöhlenspülung

 

Notfall

Notfallmaßnahmen bei einer akuten Gallenblasenperforation:

  • Anruf: Notarzt
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, Patient zudecken
  • Lagerung: erhöhter Oberkörper (evtl. Knierolle), bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang, evtl. Schockmaßnahmen
  • Medikamente: Spasmolytika, Analgetika

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