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Gastroduodenale Ulkuskrankheit
Ulcus pepticum, peptisches Ulkus sind weitere Bezeichnungen für die gastroduodenale Ulkuskrankheit. Bei der gastroduodenalen Ulkuskrankheit handelt es sich um einen Schleimhautdefekt im Magen oder im Zwölffingerdarm, der die Lamina muscularis mucosae des Magens oder des Zwölffingerdarms durchbricht. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Ein Magengeschwür (Ulcus ventriculi) ist meist an der kleinen Kurvatur/Atrium, ein Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) meist am Bulbus duodeni lokalisiert. Am meisten von der Krankheit betroffen ist das Duodenum. Es besteht ein Missverhältnis zwischen Schleimhaut angreifenden und schützenden Faktoren. Der Magen und der Zwölffingerdarm müssen sich immer der Magensäure, Pepsin und Gallensäuren erwehren. Dazu werden zum Ausgleich alkalischer Schleim und Prostaglandine produziert. Treten aber mehr aggressive Stoffe auf, die von der Schleimhaut des Verdauungstraktes nicht vollständig abgebaut werden können, so kommt es zur gastroduodenalen Ulkuskrankheit.
Ulcus ventriculi (Magengeschwür): Schmerz im Epigastrium nach dem Essen oder unabhängig davon
Ulcus duodeni (Zwölffingerdarmgeschwür): Nacht-/Nüchternschmerz im Epigastrium
Definition | Als gastroduodenale Ulkuskrankheit bezeichnet man tiefe Schleimhautdefekte im Magen und/oder Duodenum |
Weitere Bezeichnungen (Synonyme) |
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Vorkommen (vor allem bei) |
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Einteilung |
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Prädisponierende Faktoren |
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Ursachen |
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Risikofaktoren |
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Symptome | Oft symptomlos (ältere Menschen):
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Psychosomatik |
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Diagnose | Anamnese: Schmerzlokalisation, Risikofaktoren, Ulkusanamnese, NSAR-Einnahme, Familienanamnese Körperliche Untersuchung: evtl. Druckschmerz im Oberbauch ohne Abwehrspannung, Anämiezeichen Test: 13C-Atemtest auf Helicobacter pylori, Urease-Schnelltest Labor: Blutbild (Blutung), Entzündungsparameter, Kalzium, Parathormon, Antikörper gegenüber Helicobacter pylori, Gastrin erhöht, Stuhluntersuchung auf Blut Apparative Diagnostik: Gastroduodendoskopie mit Schleimhautbiopsie (Ca?), Röntgen (Kontrastmittel, Perforation?), Sonographie, Langzeit-pH-Metrie (Übersäuerung?) |
Differentialdiagose |
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Komplikationen | Ca. 30% aller Ulkuspatienten werden erst durch Komplikationen symptomatisch, werden so erst spät bemerkt:
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Therapie |
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Prognose | Hohe Spontanheilungsrate und auch Rezidivneigung. 10% aller Patienten mit Komplikationen versterben. |
Notfallmaßnahmen bei einer Ulkusperforation:
- Anruf: Notarzt
- Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken
- Lagerung: Oberkörper hoch, Knierolle, evtl. stabile Seitenlage
- Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
- Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang, evtl. Schockbekämpfung
- Cave:PATIENT DARF SICH NICHT MEHR BEWEGEN
- Arten: Dicolfenac, Acemetacin, Indometacin, Lonazolac
- Nebenwirkungen bei langer Einnahme: Blutungen, Ulzerationen der Magenschleimhaut, Durchfall, Gerinnungsstörungen, renale Störungen, Asthmaanfall
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