Krankheiten
Gebärmutterriss

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Gebärmutterriss

Uterusruptur ist eine weitere Bezeichnung für den Gebärmutterriss. Als Gebärmutterriss bezeichnet man dasteilweise oder vollständige Zerreissen der Gebärmutterwand. Die geschieht vor allem während der Geburt. Die Ursachen hierfür sind meist eine Überdehnung des Uterus oder Sprengung von Narben durch vorausgegangene Operation an der Gebärmutter. Man unterscheidet dabei eine komplette und eine inkomplette Ruptur, je nachdem wieviel an Uteruswand vom Einreißen betroffen ist. Es besteht dabei die Gefahr eines Volumenschocks, da es zu sehr starken Blutungen kommen kann. Ziel der Behandlung ist es das Kind so schnell wie möglich mittels Laparotomie zu entbinden, damit es keine Schäden erleidet. Ist danach die Blutung nicht zu stoppen, muss operativ eine Hysterektomie vorgenommen werden.

Leitmerkmale: plötzlicher Schmerz im Unterbauch, Wehensturm
Definition Beim Gebärmutterriss handelt es sich um einen Riss in der Wand der Gebärmutter

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Uterusruptur
Einteilung
  • komplette Ruptur: mit Zerreissen der Serosa
  • inkomplette Ruptur: ohne Riss in der Serosa (keine Einblutung in die Bauchhöhle)
Arten
  • Narbenruptur:
    • Allgemein: die Gebärmutterwand war vorher schon geschädigt
    • Vorkommen: vorausgegangene Uterusoperationen (Sectio, Plazentalösung, Myom-Operation)

  • Spontanruptur:
    • Allgemein: die Belastung ist zu stark für die Gebärmutterwand, evtl. durch Fehlbildungen des Uterus
    • Vorkommen: bei der Geburt (Querlage), Endometriose, Hämangiom

  • traumatische (violente) Ruptur:
    • Allgemein: es wird ein zu starker Druck von außen auf die Gebärmutterwand ausgeübt
    • Vorkommen: durch äußere Gewalteinwirkung (äußere Wendung des Kindesbei Fehllage, vaginal-operative Entbindung), führt zu einem abdominellen Trauma

  • Überdehnungsruptur:
    • Allgemein: die Uteruswand wird über das normale Maß hin überdehnt
    • Vorkommen: bei der Geburt (zu enges Becken, Mehrlingsgeburten, Lageanomalien des Kindes, große Kinder), Gebärmuttertumoren, Überdosierung von wehenfördernden Medikamenten
Pathogenese Durch verschiedene Ursachen kommt es plötzlich zum Einreissen der Wände der Gebärmutter, v.a. am Korpus-Zervix-Übergang

Ursachen
  • Missverhältnis zwischen der Belastung und Belastbarkeit des Uterus
Symptome
  • Schmerz: plötzlich,stark, Unterbauch
  • Wehen: verstärkt, nach Ruptur keine Wehen, Geburtsstillstand
  • Bandl-Furche: hebt sich
  • Allgemeinsymptome: Unruhe, Angst, evtl. Blut aus der Vagina und im Urin
Diagnose Anamnese:  Klinik, Wehentätigkeit, Vorerkrankungen
Apparative Untersuchung: Sonographie (freie Flüssigkeit in der Bauchhöhle), CTG (Abfall der fetalen Herzfrequenz)

Differentialdiagnose
  • Placenta praevia
  • Plazentainsuffizienz
Risikofaktoren
  • Schock
  • akutes Abdomen
  • Abfallen der kindlichen Herztöne
Therapie
  • Medikamentöse Therapie: Wehenhemmung (Tokolyse), Volumengabe, Schockprophylaxe, Ausgleich der Gerinnungsfaktoren
  • Operative Therapie: Sectio, Laparotomie, evtl. Hysterektomie
Bilder

 

Notfall

Notfallmaßnahmen bei der Uterusruptur:

  • Anruf: Notarzt
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken
  • Lagerung: erhöhter Oberkörper, Beine tief, bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • Reanimation: Wiederbelebung
  • Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang
Cave
Bei Hypovolämie muss auf die Urinausscheidung geachtet werden

ff