Definition |
Bei der Gedächtnisstörung handelt es sich um eine Zusammenfassung von Störungen der Erinnerungs- und Merkfähigkeit
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Störungsarten |
- Merkfähigkeitsstörung: vergisst der Patient die neuen Eindrücke
- Störung des Kurzzeitgedächtnisses: Neues wird nur für einige Minuten behalten
- Störungen Langzeitgedächtnis: kann sich nicht an Ereignisse erinnern, die Wochen bis Jahre zurück liegen (organische Psychosyndrome)
- oft bei Depressionen, Apoplex, Hirntumoren, Morbus Parkinson
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Einteilungen |
- qualitative (inhaltliche) Gedächtnisstörungen:
- Konfabulation: Ausfüllen von Erinnerungslücken durch Erzählen zufälliger Einfälle ohne Bezug auf die Situation, der Patient ist von der Richtigkeit überzeugt, v.a. bei Alkoholikern
- Perseveration: Wiederholungen von Worten/Gedächtnisinhalten; v.a. bei Alkoholgenuss, Vergiftungen, Ermüdung
- Agnose: der Patient ist unfähig optische/akustische Wahrnehmungen mit Erinnerungen zu verbinden (erkennt nicht was wahr ist)
- Interferenz: Lernhalte behindert ein Abspeichern von zusätzlichen Informationen: proaktiv (ein Lerninhalt behindert einen darauffolgenden Lernvorgang), retrograd (ein Lernvorgang behindert einen zurückliegenden Lernvorgang)
- quantitative Gedächtnisstörungen (allgemeiner Gedächtnisverlust):
- Demenz: langsamer Gedächtnisverlust
- Amnesie (Erinnerungslücken): eine Form der Gedächtnisstörung mit inhaltlichen, zeitlichen Erinnerungslücken, der Patient erinnert sich nicht mehr was vor/oder nach einem Ereignis war; v.a. bei Unfällen mit Gehirnerschütterung, Vergiftungen (Alkohol, Drogen) oder psychischen Störungen (Panik, traumatische Erlebnisse).
- anterograd:
- Beschreibung: Gedächtnisverlust für den Zeitraumnach dem Ereignis (mit Bewusstlosigkeit), neue Ereignisse werden schnell wieder vergessen
- Symptome: Schwierigkeiten bei merken von Aufträgen/ Personennamen/Tagesereignissen/ neues Wissen
- Vorkommen: Schädel-Hirn-Trauma, Apoplex, Gehirnentzündungen, Durchblutungsstörungen des Gehirns, Depression, Schizophrenie, Alkoholismus
- retrograd:
- Beschreibung: Gedächtnisverlust für den Zeitraum vordem Ereignis, kann Wochen bis Jahre zurückreichen
- Symptome: gespeicherte Bilder/Gedanken können nicht mehr abgerufen werden, je näher das gespeicherte Ereignis am Erkrankungszeitpunkt liegt, desto wahrscheinlicher ist es, dass es vergessen wird, der Patient kann dadurch seine Identität verlieren
- semantisch:
- Beschreibung: Vergessen von allgemeinem Wissen/ Fachwissen/Wortbedeutungen
- Vorkommen: Läsionen des Temporallappens, Morbus Alzheimer
- dissoziativ:
- Beschreibung: das Vergessen ist psychisch bedingt
- Symptome: keine konstanten Erinnerungslücken, sind tages- oder untersucherabhängig, kennt seinen Namen/Geburtsdatum/Herkunft nicht
- Vorkommen: traumatisches Geschehen
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Ursachen |
- degenerativ: Demenz, Alzheimer,
- Gehirnerkrankungen: Tumoren, Epilepsie, Gehirnerschütterung
- Verletzungen: Schädel-Hirn-Trauma, ischämischer Insult
- Medikamente: Neuroleptika
- Noxen: Alkohol, Rauchen
- Allgemein: Schlafapnoe
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Symptome |
Siehe bei der Einteilung
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Diagnose |
Anamnese: Anamnese, Testfragen, Vorerkrankungen Labor: Drogen, Alkohol Apparative Diagnostik: CT, MRT (Schädel) Liquorpunktion
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Therapie |
- Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankungen
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