Gefäßverletzung

Bei einer Gefäßverletzung handelt es sich um Verletzungen an einer Arterie, einer Vene oder einer Lymphe. Das Spektrum ist dabei sehr weit. Es können dabei nur minimale Verletzungen an sehr kleinen Gefäßen auftreten, aber auch eine Durchtrennung der Hauptschlagader mit darauffolgender Todesfolge. Die Beschwerden hängen von der Größe der Verletzung und von dem verletzten Gefäß ab. Durch die Verletzung der Blutgefäße kommt es zu einer verminderten Durchblutung des Gewebes, gleichzeitig verliert der Körper Blut über die Bruchstellen. Dies kann soweit führen, dass es zu einem Volumenmangelschock kommen kann. Damit wird die Erkrankung lebensbedrohlich. Die Blutungen können dabei sowohl innerlich wie auch äußerlich auftreten.

Definition	Als Gefäßverletzung bezeichnet man einen teilweisen oder ganzen Einriss der Gefäßwände
Einteilung	scharfe (penetrierende) Gefäßverletzungen: Definition: teilweise oder ganze Durchtrennung von Gefäßwänden stumpfe Gefäßverletzung: Definition: die Außenhaut des Gefäßes ist noch intakt, meist ist nur die Innenhaut (Intima) eingerissen Vorkommen: Verkehrsunfälle, Stürze aus großer Höhe
Grade	scharfe Gefäßverletzung: Grad I: Verletzung der Adventitia/Media, das Gefäßlumen ist intakt Grad II: Gefäßlumen eröffnet, keine ganz Durchtrennung des Gefäßes Grad III: ganze Durchtrennung des Gefäßes stumpfe Gefäßverletzung: Grad I: Quetschung oder Einriss der Intima Grad II: Schädigung der Intima und Media Grad III: Durchtrennung der Intima und Media, die Adventitia ist noch ganz
Ursachen	Gewalteinwirkung: Schläge, Stöße
Symptome	scharfe Verletzungen: hellrotes pulsierendes Blut (Volumenmangelschock), Hämatom stumpfe Verletzungen (Quetschungen): Blutung fehlt (Thrombusbildung), Kälte, Blässe, peripherer Pulsverlust der Extremität, Schmerzen Allgemeinsymptome: Schmerzen
Diagnose	Anamnese: Klinik, Verletzungen, Vorerkrankungen Körperliche Untersuchung: Vitalparameter, Blutungszeichen Labor: Blutbild, Natrium, Kalium, Kreatinin, Glukose, Blutgasanalyse Apparative Diagnostik: Dopplersonographie, Röntgen (Angiographie), CT, MRT, Angiographie
Komplikationen	Volumenmangelschock Embolie Apoplex Herzinfarkt Aneurysma
Therapie	Allgemeinmaßnahmen: offene Blutungen: keimfreier Verband; möglichst breiter Druckverband, Hochlagern der Extremität, nur im äußersten Notfall abbinden (nicht länger als 1,5-2 Std.) Medikamentöse Therapie: Blutkonserven, Infusionen Operative Therapie: Gefäßnaht