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Gelbfieber

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Gelbfieber

Ochropyra, schwarzes Erbrechen sind weitere Bezeichnungen für das Gelbfieber. Das Gelbfieber ist eine Tropenkrankheit, die durch das Gelbfieber-Virus verursacht wird. Es ist eine akute Infektionskrankheit, die durch Mücken übertragen wird und schwere Schäden an der Leber und den Nieren verursacht. Durch den Stich einer Mücke gelangen die Viren in den Blutkreislauf den davon betroffenen Menschen. Sie vermehrten sich in den Lymphknoten und verteilen sich anschließend über die Lymphe und das Blut über den ganzen Körper. Den Namen hat sie davon, dass die Krankheit hohes Fieber auslöst und schnell die Leberschädigt, was zu einer Gelbfärbung der Haut führt. Die Erkrankungsbeschwerden ähneln in der Anfangsphase meist einer Virusgrippe. Nach wenigen Tagen können die Symptome verschwinden und die Krankheit ausheilen. Tut sie dies aber nicht, so kommt er nach einem symptomfreien Intervall von wenigen Tagen zu schweren Organschäden, die tödlich verlaufen können. Vorbeugen kann man sich vor der Erkrankung durch eine Impfung. Es gibt für die Erkrankung keine spezifische Therapie, es können nur die Beschwerden gemildert werden.

Leitmerkmale: Gelbfärbung, hohes Fieber (zweigipfig), vermehrte Blutungsneigung
Definition Beim Gelbfieber handelt es sich um eine Infektionskrankheit der Tropen mit oft tödlichem Ausgang

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Ochropyra
  • schwarzes Erbrechen
Einteilung
  • Dschungel-Typ: Übertragung von infizierten Primaten durch Mücken auf den Menschen
  • urbaner Typ: Übertragung von infizierten Menschen durch Mücken auf andere Menschen
Erreger
  • Gelbfieber-Virus (ARBO-Viren)
Ausbreitung
  • endemisch in tropischen Zonen (Afrika, Mittel-/Südamerika)
Ansteckung
  • Stechmücke (Aedes aegypti)
  • von Mensch zu Mensch oder vom Affen zum Menschen
Kurzbeschreibung Der Erreger gelangt über die Lymphwege in die regionalen Lymphknoten (Vermehrung), nach einer beschwerdefreien Zeit kommt es zur Virämie (Herz, Leber, Niere), der Erreger hat sich über den Blutweg ausgebreitet

Inkubationszeit 3-6 Tage

Symptome Unterschiedlich schwere Krankheitsbilder (auch Verläufe mit leichtem Fieber und Kopfschmerzen 1-2 Tage):

  • virämisches Stadium (3-4 Tage): plötzlich hohes Fieber (40 Grad C), Schüttelfrost, Konjunktivitis, heftige Kopf-/Glieder-/Rückenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Nasenbluten, Bradykardie
  • Remissionsstadium (1-2 Tage): fieberfreies Intervall, die Erkrankung kann jetzt ausheilen
  • Organschädigung (2 Wochen): erneuter Fieberanstieg (weniger hoch), Leber (Hepatitis, Ikterus, Oligurie/Anurie), Niere (Nephritis, Proteinurie), Blutungen (Bluterbrechen, Magen-/Darmblutungen, Hämaturie, Meläna), Herz (Bradykardie), Neurologie (Sprachstörungen, Krämpfe, Apathie, Bewegungsstörungen) Kreislaufkollaps, Delir, Koma, Schock
Diagnose Anamnese: Auslandsaufenthalt, Symptome
Körperliche Untersuchung: Bauch (Milz-/Lebervergrößerung)
Labor: Blut: Leukopenie, Thrombopenie, Bilirubin erhöht, Transaminasen erhöht, Quick-Wert erniedrigt, Proteinurie, Antikörper, Antigene

Differentialdiagnose
  • andere fieberhafte Erkrankungen
  • Infektionen: Influenza, Hepatitis, Malaria, Typhus, Leptospirose
  • allgemein: hämorrhagisches Fieber, akutes Leber-/Nierenversagen
Komplikationen
  • bei günstigem Verlauf: vollständige Ausheilung
  • sonst in der 2. Woche: Leber-/Nieren-/Kreislaufversagen, Koma, Meningoenzephalitis, Letalität: 10 %
Immunität/Prophylaxe
  • lebenslange Immunität
  • aktive Schutzimpfung mit Lebendimpfstoff (mindestens 10 Tage vor Reisebeginn)
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome, Isolierung
Meldepflicht
  • Verdacht, Erkrankung, Tod (§ 8 IfSG)
  • Namentliche Meldung (§§ 7/8 IfSG) des Erregernachweises

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