Verdauungsapparat
Geschmacksknospe

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Geschmacksknospe (Caliculus gustatorius)

Synonyme:Gemma gustatoria, Schmeckknospen
Die Geschmacksknospe ist ein zwiebelförmiges Gebilde, das sich in den Geschmackpapillen befindet.  Sie sind aus drei Zellgruppen (Sinnes-/Stütz-/Basalzellen) aufgebaut, die sich zwiebelschalenartig aneinander anlegen. Sie beinhaltet Sinneszellen für die Geschmackswahrnehmung. In jeder der ca. 10 000 Geschmacksknospen befinden sich 50 – 100 Sinneszellen, die mit dem Sekret des Mundes in Berührung kommen und ihre Informationen weiter an das zentrale Nervensystem schicken.

Allgemein
  • zwiebelförmig
  • in das Epithel der Mundschleimhaut eingebettet
  • jede Geschmacksknospe beinhaltet 50 – 100 Sinneszellen
  • die Sinneszellen sind zwischen den Stützzellen eingebettet
  • die Geschmacksknospen werden durch die Ebner-Spüldrüse gereinigt
  • es gibt ca. 5 Zelltypen
Lage
  • Zungenschleimhaut: 75%, vor allem am hinteren/seitlichen Bereich, an den Geschmackspapillen 
  • Gaumensegel, Nasenrachen, Kehlkopf, obere Speiseröhre: 25%
Aufbau
  • oben: kleine Öffnung (Geschmackspore; Porus gustatorius) durch die der Speichel mit seinen Nahrungsbestandteilen in die Knospe gelangen kann
  • Mitte: Geschmackssinneszellen (50 - 100 Stück) mit Mikrovilli (ein chemischer Kontakt reizt die Sinneszellen), Stützzellen
  • unten: teilungsfähige Stammzellen (erneuern die Sinneszellen alle 8 -10 Tage), Dendrit einer Nervenzelle zur Weiterleitung der Geschmacksinformationen an das Zentralnervensystem
Zelltypen
  • Typ-I-Zellen: mehrere Mikrovilli an der Spitze, Membranausstülpungen
  • Typ II-Zellen: wenige Mikrovilli
  • Typ III-Zellen: bilden Synapsen mit afferenten Nervenzellen
  • Typ-IV-Zellen: Basalzellen (= Stammzelle)
  • Typ-V-Zellen: Marginalzellen (Stützzellen)
Aufgaben
  • Unterscheidung von Geschmacksarten (unterstützt werden sie durch den Geruchssinn: bei Schnupfen schmeckt auch das beste Essen fade)
  • Schutzfunktion: vor Giftstoffen (verdorbene Nahrung)