Allgemein |
- der Geschmacksinn arbeitet eng mit dem Geruchssinn zusammen (Essen schmeckt bei Schnupfen nicht)
- der Körper kann 5 Geschmäcker unterscheiden: sauer, salzig, bitter (dienen als Warnsignale), süß, unami (Fleischgeschmack)
- die Sinneseindrücke werden über Geschmacksknospen aufgenommen und zum Hypothalamus/ limbischen System, Thalamus und schließlich zum Gyrus postcentralis weitergeleitet
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Geschmacksorgan |
Besteht aus:
- Geschmackspapille: 20- 120 Stück, Obereinheit, beinhalten die Geschmacksknospen
- Geschmacksknospen: 2- 4000 Stück, Untereinheit, beinhalten die Geschmackssinneszellen
- Geschmackssinneszellen: ca. 250 000 Stück, kleinste Einheit, teilen den Geschmack ein, leiten in weiter zum Zentralnervensystem
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Vorgang |
- die Nahrung gelangt in den Mund und wird dort zerkleinert
- kleine Nahrungsteile werden mit Speichel vermischt und verteilen sich im Mundbereich
- so kommen sie auch an den verschiedenen Geschmackspapillen vorbei
- dort werden sie von den Fangarmen (Mikrovilli) der Geschmackssinnesorgane festgehalten und ins Innere der Geschmacksknospen gezogen
- dort befinden sich die Geschmackssinnesorgane, die den Geschmack aufzuschlüsseln versuchen
- ist ein Geschmack bestimmt wird er als elektrische Information an die afferenten Neuronen weitergegeben (Neurotransmitter sind Serotonin, Noradrenalin usw.)
- 3 Hirnnerven (Nervus facialis, Nervus glossopharyngeus und Nervus vagus) sammeln die Informationen und leiten sie weiter an das zentrale Nervensystem
- im zentralen Nervensystem gelangen sie zuerst zum Thalamus (hier kommen gleichzeitig Tast- und Temperaturinformationen aus der Mundhöhle mit an, alle 3 Sinneseindrücke werden miteinander abgeglichen)
- diese Eindrücke werden zum Hypothalamus und zum limbischen System weitergeleitet (jetzt wird erst der genaue Geschmack bestimmt: gut, schlecht, genießbar usw.)
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Aufgaben |
- Schutz des Magen-Darm-Traktes vor Unverdaulichem und Giftigem
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Versorgung |
- Innervation:
- Hirnnerv V (N. trigeminus): Gaumen/Rachen
- Hirnnerv VII (N. facialis): 2/3 der Zunge
- Hirnnerv IX (N. glossopharyngeus): hinteres 1/3 der Zunge
- Hirnnerv X (N. vagus): Gaumen/Rachen
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Geschmacks-empfindungsstörungen |
Durch andauerndes Vorhandensein eines Geschmackes wird dieser bei weitem nicht mehr so intensiv empfunden (reduzierte Geschmacksintensität).
- Hypogeusie: verminderte Geschmackswahrnehmung
- Ageusie: keine Geschmackswahrnehmung
- Dysgeusie: unangenehme Geschmackswahrnehmung
Ursachen:
- Hals-/Nasen-/Ohrenerkrankungen/-operationen
- Tumoren im inneren Gehörgang/Kleinhirn
- Medikamente: Kokain, Penizillin, L-Dopa
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