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Gestationsdiabetes

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Gestationsdiabetes

Schwangerschaftsdiabetes, schwangerschaftsinduzierter Diabetes, Typ-4-Diabetes, SS-Diabetes sind weitere Bezeichnungen für den Gestationsdiabetes. Unter einem Gestationsdiabetes versteht man einen Diabetes mellitus, der während der Schwangerschaft auftritt. Es bestand dabei keine Zuckerkrankheit vor der Schwangerschaft. Die Erkrankung verschwindet meist nach der Geburt des Kindes wieder. Während der Schwangerschaft kann sie aber große Probleme machen, so dass man von einer Risikoschwangerschaft spricht. Die Erkrankung nimmt in letzter Zeit an Häufigkeit immer mehr zu. Durch eine vermehrte Sekretion verschiedener Schwangerschaftshormone kommt es zu einer vermehrten Insulinresistenz.  Dadurch wird vermehrt Insulin aus dem Pankreas ausgeschüttet. Ziel der Behandlung ist es vor allem den Blutzuckerspiegel im Blut zu senken. Dies kann durch drei Behandlungssäulen geschehen: aktive körperliche Bewegung, Ernährungsumstellung und orale Antidiabetika.

Leitmerkmale: Diabetes mellitus während der Schwangerschaft
Definition Beim Gestationsdiabetes handelt es sich um einen zu hohen Blutzuckerspiegel während der Schwangerschaft

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Schwangerschaftsdiabetes
  • Schwangerschaftsinduzierte Diabetes
  • Typ-4-Diabetes
  • SS-Diabetes
Ursachen
  • vermehrte Sekretion verschiedener Schwangerschaftshormone (Östrogen, Progesteron, Prolaktin, Cortisol),
  • vermehrte Insulinresistenz
Risikofaktoren
  • Adipositas: über 27,0 Body-Mass-Index
  • Alter: über 30 Jahre
  • Zucker allgemein: Diabetes Typ 2 in der Familie, frühere Schwangerschaft mit Gestationsdiabetes, gestörte Glukosetoleranz vor der Schwangerschaft
  • Erkrankungen mit Insulinresistenz: polyzystisches Ovarialsyndrom
  • Medikamente: Glukokortikoide, Betablocker, Antidepressiva
  • Allgemein: mehr als 3 Fehlgeburten ohne erkennbare Ursache, große Gewichtszunahme während der Schwangerschaft
Symptome Meist symptomlos:

  • Infektionen: gehäuft, an Harnwege/Nieren/Scheide
  • Hypertonie
  • gesteigerte Fruchtwassermenge
  • übermäßige Gewichts-/Größenzunahme des Feten
  • Zuckersymptome: starker Durst, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit
Diagnose Anamnese: Symptome, Schwangerschaft
Körperliche Untersuchung: Gewicht, Blutdruck, Schwangerschaftsvorsorge
Test: oraler Glucosetoleranztest
Labor: Blutzucker, HbA1c-Wert

Komplikationen
  • Mutter: Präeklampsie, HELLP-Syndrom, Eklampsie, Frühgeburt, Fehlgeburt, Diabetes mellitus, Adipositas, Kaiserschnitt
  • Kinder: Neugeborenengelbsucht, unausgereifte Lunge, zu große/schwere Kinder, Hypoglykämie, Fehlbildungen
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: sportliche Bewegung (Wandern, Radfahren, Schwimmen), häufige Blutzuckerkontrollen
  • Ernährungstherapie: weniger Kohlenhydrate, mehrere kleine Mahlzeiten, hohe Zufuhr von Vitaminen/Mineralstoffen, Kalorien auf 1800 bis 2400 reduzieren
  • Medikamentöse Therapie: Antidiabetika, evtl. Insulinspritzen

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