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Gingivostomatitis herpetica

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Gingivostomatitis herpetica

Stomatitis aphtosa, Mundfäule, aphthöse Stomatitis, Stomatitis herpetica sind weitere Beschreibungen für die Gingiostomatitis herpetica. Bei der Gingiostomatitis herpetica es sich um eine hoch ansteckbare Entzündung der Mundschleimhaut und des Zahnfleisches. Es treten hierbei weiße (grau-gelbe), flach erhabene Ulzerationen oder große Geschwüre auf, die Narben hinterlassen können. Zuerst kommt es zu einem Anschwellen des Zahnfleisches. Die Entzündung greift mit der Zeit auf die Innenseiten der Mundhöhle (vor allem auf den Gaumen) und die Zunge über. Die Erkrankung heilt meist nach weniger als zwei Wochen wieder von allein aus. Nur bei einem Vorhandensein von Risikofaktoren kann es zu schweren Komplikationen kommen.


Leitmerkmale: kleine, schmerzhafte Bläschen/Geschwüre an der Mundschleimhaut, Mundgeruch
Definition Bei der Gingiostomatitis herpetica ist eine sehr schmerzhafte Entzündung der Mundschleimhaut und des Zahnfleisches

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Mundfäule
  • Aphthöse Stomatitis
  • Stomatitis herpetica
  • Stomatitis aphtosa
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Kinder: zwischen 10 Monaten und 3 Jahre
  • evtl. Erwachsene
Ursachen
  • Herpes Virus Typ I
Ansteckung
  • hochansteckend
  • Kontaktinfektion: über Speichel einer infizierten Person (Küssen, gemeinsames Besteck)
  • Tröpfcheninfektion: Niesen/ Husten/ Sprechen
Risikofaktoren
  • bei Kindern/ Abwehrgeschwächten: Viren (Herpes), bei Erwachsenen: Stoffwechselstörungen
  • Allergien auf Nahrungsmittel: Nüsse, Tomaten, Gewürze
  • Magen-Darm-Trakt: Morbus Crohn, Sprue, perniziöse Anämie, Malabsorptionssyndrome
  • Traumen: falsche Zahnputztechnik
  • allgemeine Ursachen: Stress, Mangelernährung (Folsäure, Eisen, Vitamin B12), familiär, Galvanische Ströme (unterschiedliche Füllungsmaterialien), Rheuma
Inkubationszeit 3- 10 Tage

Symptome Anfänglich Herde, gehen in schmerzhafte Erosionen (Geschwüre) über (4-5 Tage):
  • Mundschleimhaut/Zahnfleisch: Schwellungen, leicht blutend, kleine Aphthen heilen nach 10-14 Tagen aus, größere Wochen bis Monate (Narben), meist 2-3 Stellen gleichzeitig betroffen
  • Zunge: kleine/weiße Punkte, stark brennender Schmerz (v.a. auf Scharfes/Saures/Heißes), geringe Nahrungsaufnahme
  • Mund: Speichel vermehrt, evtl. blutig, starker/säuerlicher Mundgeruch
  • Allgemeinsymptome: hohes/über 5 Tage andauerndes Fieber, Anschwellen der Halslymphknoten, Unruhe, Reizbarkeit, Abgeschlagenheit, Übelkeit, Erbrechen
Diagnose Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen
Körperliche Untersuchung: Mundhöhle, Hals
Labor: Entzündungsparameter, Virennachweis im Speichel
Differentialdiagnose
  • Morbus Behcet
  • akute Kontaktdermatitis
  • Erythema exsudativum multiforme
  • Herpes zoster
  • Syphilis
  • Hand-Mund-Fuß-Krankheit
  • Diphtherie
  • Impetigo contagiosa
Komplikationen
  • Superinfektion
  • Hirn-/Hirnhautentzündung
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: sorgfältige Mund-/Zahnpflege, Anregung der Kautätigkeit, genügend Trinkmenge
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Eigenbluttherapie, Fußreflexzonenmassage, Homöopathie, Phytotherapie (Kamille, Salbeiblätter, Arnika), Schüssler Salze
  • Ernährungstherapie: weiche Kost
  • Medikamentöse Therapie: spezifisch antiinfektiöse Therapie, Analgetika, Wasserstoffperoxid, Tinctura Myrrhae, Spülungen mit Salbei, Kamille, Virostatika, Fiebermittel