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Glycin-Enzephalopathie

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Glycin-Enzephalopathie

Nicht ketotische Hyperglycinämie, NKA sind weitere Bezeichnungen für die Glycin-Enzephalopathie. Bei der Glycin-Enzephalopathie handelt es sich um eine seltene angeborene Stoffwechselstörung des Aminosäurenstoffwechsels. Es kommt hierbei zu einer Ansammlung von Glycin im Gehirn, der Leber, im Liquor, im Plasma, im Urin und dadurch zu neurometabolischen Beschwerden. Diese Beschwerden beginnen meist wenige Tage nach der Geburt.


Leitmerkmale: Muskelzuckungen, Atem-/Schluckbeschwerden beim Säugling
Definition Unter einer Glycin-Enzephalopathie versteht man einen angeborenen Fehler im Gylcin-Stoffwechsel

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Nicht ketotische Hyperglycinämie
  • NKA
Einteilung nach Alter
  • neonatale Glycin-Enzephalopathie
  • infantile Glycin-Enzephalopathie
  • atypische Glycin-Enzephalopathie
Ursachen
  • Vererbung: autosomal-rezessiv
    • Chromosom 9, Genort p24.1, GLDC-Gen
    • Chromosom 3, Genort p22.31, AMT-Gen
    • Chromosom 16, Genort q23.2, GCSH-Gen
Symptome
  • neonatale Glycin-Enzephalopathie: Muskelhypotonie, Zuckungen, Spastik, Schluckauf, Atem-/Schluckstörung, Lethargie bis Koma, geistige Behinderung, letale Verläufe
  • infantile Glycin-Enzephalopathie: Krampfanfälle, unterschiedliche geistige Behinderung
  • atypische Glycin-Enzephalopathie: Hyperglycinämie
Diagnose Anamnese: Klinik, Familienanamnese
Körperliche Untersuchung: 13C-Gycin-Atemtest
Labor: Glycin erhöht (Blut/ Liquor/ Urin, Genanalyse
Apparative Diagnostik: EEG, MRT (Balkenmangel/Hypoplasie des Kleinhirns)
Differentialdiagnose
  • Beta-Ketothiolase-Mangel
  • Isovalerianazidämie
  • Methylmalonazidämie
  • Propioazidämie
  • Behandlung mit Valproinsäure
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome