Krankheiten
Gonorrhoe

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Gonorrhö

Tripper, Gonorrhoea sind weitere Bezeichnungen für die Gonorrhö. Als Gonorrhö bei zeichnet man eine bakterielle Lokalinfektion, die vor allem die Schleimhäute des Urogenitaltraktes befällt. Es können aber auch andere Körperstellen befallen sein. Diese Erkrankung ist die häufigste bakterielle Geschlechtskrankheit beim Menschen. Die Erreger (Gonokokken) werden durch einen ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einer infizierten Person auf den Partner übertragen (direkter Schleimhautkontakt). Die bakterienhaltige Körperflüssigkeit kommt dabei direkt in den Kontakt mit der Schleimhaut (Harnröhre, Muttermund, Enddarm, Augenbindehaut). Die Bakterien vermehren sich dort. Schließlich kommt es zu einer Entzündungsreaktion am Ort des Eintritts des Bakteriums. Diese Entzündung kann sich von dort über den ganzen Körper weiter ausbreiten. Infizierte Schwangere können bei der Geburt den Erreger auf das Kind übertragen. Dies geschieht dadurch, dass das Kind an der infizierten Schleimhaut des Geburtskanals vorbei muss und der Erreger über die Augen in den kindlichen Körper aufgenommen wird. Wird der Tripper frühzeitig behandelt heilt es oft ohne weitere Folgen aus.

Leitmerkmale: Prickeln, Brennen in der Harnröhre (Mann), schleimig-eitriger Ausfluss (Frau)
Definition Bei der Gonorrhö handelt es sich um sexuell übertragbare bakterielle Krankheit

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Tripper
  • Gonorrhoea
Einteilung
  • Gonorrhö bei Mann: vor allem eitriger Ausfluss
  • Gonorrhö bei der Frau: meist asymptomatisch
  • Gonorrhö bei der schwangeren Frau: hohes Risiko für die Übertragung auf das Kind
  • rektale Gonorrhö: das Rektum ist befallen; Proktitis
  • pharyngeale Gonorrhö: der Rachen ist davon befallen, meist asymptomatisch
  • Blennorrhoea gonorrhoica neonatoum: Infektion während der Geburt, Gefahr der Erblindung
  • disseminierte Gonorrhö: Erregerstreuung über den ganzen Körper mit Fieberschüben, Hautveränderungen (blutige Pusteln), Polyathritis
Erreger
  • Neisseria gonorrhoeae (grammnegative Bakterien)
Ausbreitung
  • weltweit v.a. 20-24jährige
Ansteckung
  • Geschlechtsverkehr
  • selten: Kontakt-/Schmierinfektion (Rachen, Augenbindehäute)
Inkubationszeit 2- 7 Tage
Symptome
  • beim Mann
    • Prickeln, Brennen, Jucken der Harnröhre
    • Schmerzen beim Wasserlassen (wässriger, später schleimig-eitriger (gelblich-grün) Ausfluss), Pollakisurie
    • morgens: „Bonjour-Tropfen“ (schleimiges, eitriges Sekret aus der Harnröhre)
    • evtl. Übergreifen auf Nachbarorgane: Prostata, Bläschendrüsen, Nebenhoden
    • später: Prostatitis, Epididymitis

  • bei der Frau:
    • lange unbemerkt (Fluor)
    • Entzündung der Harnröhre/Gebärmutterhalses/Mastdarmschleimhaut
    • schleimig-eitriger Ausfluss aus der Scheide
    • evtl. Übertritt auf Eierstock (Oophoritis), Eileiter (Salpingitis) Gebärmutter (Endometritis), Bauchfell (Peritonitis)
Diagnose Anamnese: Klinik, Sexualverkehr
Labor: Harnröhrensekret, Gebärmutterhalsabstrich

Differentialdiagnose
  • andere sexuell übertragbare Erkrankungen
  • allgemein: Urethritis, rheumatische Arthritis
Komplikationen
  • Entzündungen der Herzinnenhaut und des Auges, aufsteigende Infektion (Prostatitis, Urosepsis)
  • Gelenkentzündungen (Kniegelenk)
  • Unfruchtbarkeit
  • selten: Sepsis und Meningitis, Gonokokkenbakteriämie (Hauterscheinungen: Bläschen, Pusteln an Armen und Beinen), Endokarditis
Immunität/Prophylaxe
  • 40 % erkranken innerhalb eines Jahres neu: keine Immunität
  • Bevorzugung von Präservativen
Therapie
  • Medikamentöse Therapie: Antibiotika
  • bei Neugeborenen nach der Geburt: Silbernitratlösung ins Auge
Meldepflicht
  • keine
Bilder

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