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Gyromitra-Syndrom

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Gyromitra-Syndrom

Als Gyromitra-Syndrom bezeichnet man eine Pilzvergiftung mittels Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta). Es handelt sich hier um einen Pilz mit dunkelbraunen und weißen hirnartigen Windungen. Der Stiel und der Hut sind hohl. Er gehört zu den ersten Pilzen die wachsen (März bis Mai). Durch die Einnahme des Pilzes kommt es zu einer verminderten Konzentration der Gamma-Aminobuttersäure (Neurotransmitter im zentralen Nervensystem). Hierdurch werden zerebrale Krampfanfälle ausgelöst. Die ersten Beschwerden treten sechs bis zwölf Stunden nach dem Verzehr auf.


Leitmerkmale: Übelkeit/Erbrechen, Bauchkrämpfe nach Verzehr von Pilzen
Definition Beim Gyromitra-Syndrom handelt es sich um eine schwere Pilzvergiftung

Ursachen
  • Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta)
Ansteckung
  • Essen des Pilzes
  • Einatmen von Dämpfen beim Kochen
Symptome
  • gastrointestinale Phase: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall (wässrig/blutig), starke Bauchschmerzen, Blähungen, Mattigkeit, Elektrolytstörungen, Kopfschmerzen
  • Übergansphase: die oberen Beschwerden klingen nach 2- 6 Tagen ab (scheinbare Genesung)
  • hepatorenale Phase: harte/vergrößerte Leber, starker Ikterus, tonisch-klonische Krämpfe, Mydriasis, Atemnot, extreme Mattigkeit bis Koma
Diagnose Anamnese: Klinik, Pilzverzehr
Körperliche Untersuchung: Bauch (Palpation: vergrößerte Leber)
Labor: Bilirubin erhöht, Leberwerte normal
Differentialdiagnose
  • Knollenblätterpilz-Vergiftung
  • Phalloides-Syndrom
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Aktivkohle, Erbrechen, Infusionen (Wasser/ Elektrolyte)
  • Medikamentöse Therapie: Benzodiazepine, Vitamin B6