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Haarausfall

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Haarausfall

Effluvium ist eine weitere Bezeichnung für den Haarausfall. Als Haarausfall bezeichnet man den vermehrten Haarverlust beim Menschen. Besonders davon betroffen ist das Kopfhaar. Der Haarausfall kann nur an bestimmten Stellen stattfinden oder aber auch die ganze Kopfhaut betreffen. Pro Tag fallen beim Menschen normalerweise 70-100 Haare aus, die aber wieder ersetzt werden. Kommt es zum Verlust von mehr als 200 Haaren pro Tag ist meist die Balance zwischen der Wachstumsphase und der Ruhephase der Haare gestört. Die Ursachen hierfür sind sehr verschieden. Oft ist eine sehr lange Behandlung nötig.

Leitmerkmale:  Verlust von mehr als 200 Haaren pro Tag, sichtbare Kopfhaut
Definition Beim Haarausfall handelt es sich um einen vermehrten Haarverlust, bei dem die Haare nicht mehr nachwachsen

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Effluvium
Arten
  • diffus: am ganzen Kopf
    • schleichend (Kopf): Schilddrüse (Hyper-/Hypothyreose), Sexualhormone (z.B. Schwangerschaft), Eisen-/Zink-/Vitaminmangel, Infekte, Stress, Erschöpfungszustände, atopische Dermatitis, toxisch (Thallium, Arsen), Medikamente (Thyreostatika, Lipidsenker, Beta-Blocker, Pille, Zytostatika), zunehmendes Alter, Immunschwäche
    • plötzlich (gesamte Körperbehaarung): Zytostatika, Antikoagulantien, Intoxikationen (Schwermetalle, Pflanzengifte), Röntgenstrahlen

  • umschrieben (kreisrund): nur stellenweise
    • schleichend (Kopf): Kollagenosen
    • plötzlich (Kopf/Körper): Syphilis, Alopecia areata
Einteilung nach
Erkrankungsort
  • temporal, frontoparietal: Androgene (Männer)
  • Scheitelbreich: Androgene (Frauen)
  • Stirn-/Temporalbereich: mechanisch bedingt (Pferdeschwanzfrisur)
  • kreisrund: Alopecia areata (Allergiker, Diabetiker, Schilddrüsenerkrankungen)
  • unscharf begrenztes Areal: Rupfen/Reißen an den Haaren (neurotische Kinder)
  • haarlose Areale mit Narben/Atrophie: Lupus erythematodes, Lichen ruber, Sklerodermie, Pilze, Bakterien
  • kleinfleckig: Lues erythematodes
Ursachen
  • genetisch: Überempfindlichkeit der Haarwurzel gegenüber Androgenen (verkürzte Wachstumszeit der Haare)
  • Allgemeinerkrankungen: Infektionen (Tbc, Grippe, Gürtelrose, Leptospirose), maligne Tumoren, Fehlernährung, Psyche (Stress, Depressionen)
  • endokrin: Hyper-/Hypothyreose, Hyperparathyreoidismus, Hypophysenvorderlappen- Insuffizienz, Nebennierenrinden-Insuffizienz
  • autoimmun: Sjögren-Syndrom, Lupus erythematodes
  • dermal: Mykosen, Neurodermitis, Alopecia atrophicans, Lichen ruber, Seborrhoe, Lues, Pilze, Parasiten, Zinkmangel, Selenmangel
  • Toxine: Blei, Quecksilber, Arsen, Blei
  • Medikamente: ACE- Hemmer, Androgene, Cumarine, Heparin, ASS, Immunsuppressiva, Antikoagulantien, H2-Rezeptorenblocker, Östrogene, Thyreostatika, Zytostatika, Vitamin-A-Überdosierung
  • Allgemein: Eisenmangel, Jahreszeiten bedingt (Frühjahr/Herbst), Haare färben, Menopause, Vitaminmangel (B7, B3, E)
Symptome
  • Haare: Verlust von mehr als 200 Haare pro Tag
  • Kopf: sichtbare Kopfhaut
Diagnose Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen, Medikamente, Haarpflegeprodukte, Familienanamnese
Körperliche Untersuchung: Haare (dünn, brüchig)
Test: Epilationstest
Labor: Blutbild, Vitamine, Mineralstoffe, Entzündungswerte, Schilddrüsenwerte, Geschlechtshormone, Leberwerte, Eisen, Zink
Apparative Diagnostik: Trichogramm, Biopsie

Differentialdiagnose
  • Alopezie
  • Hypotrichose
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankung
  • Naturheilkundliche Therapie: Homöopathie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Ernährungstherapie: Zink, Eisen, B-Vitamine
  • Medikamentöse Therapie: Alfatradiol, Minoxidil
  • Operative Therapie: Haarverpflanzung
Bilder

ff