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Hämoglobinurie

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Hämoglobinurie

Bei der Hämoglobinurie handelt es sich um eine vermehrte Ausscheidung von Hämoglobin über den Urin. Durch eine massive Hämolyse kommt es zu einer Erschöpfung der Bindungskapazität des in der Leber gebildeten Haptoglobins. Es kann aber auch durch eine Lebererkrankung dazu kommen, dass die Haptoglobinkonzentration im Blutplasma zu niedrig ist und gleichzeitig die tubuläre Resorptionskapazität der Nieren erschöpft ist. Dadurch kommt es zu einer vermehrten Ausscheidung des Hämoglobins über die Nieren. Der Urin ist dabei dunkel bis rötlich verfärbt.

Leitmerkmale: dunkler, rot bis rotbraunen Urin
Definition Als Hämoglobinurie bezeichnet man eine hohe Ausscheidung von rotem Blutfarbstoff über die Nieren

Einteilung
  • intermittierende Hämoglobinurien: paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie, paroxysmale Kältehämoglobinurie (Dressler-Harley-Krankheit)
  • belastungsindizierte Hämoglobinurie: Märsche, Sport
  • infektbedingte Hämoglobinurie
  • toxische Hämoglobinurie
  • allergische Hämoglobinurie
Ursachen
  • massive Hämolyse
Risikofaktoren
  • Allergie: Arzneimittel, Nahrungsmittel
  • Erkrankungen: hämolytische Anämie, Transfusionszwischenfälle, Autoimmunkörpererkrankungen
  • Infekte: Malaria, Carrion-Krankheit, Gelbfieber
  • Gifte: Schlangengift, Arsen, Schwefelwasserstoff
  • Allgemein: Überbelastung
Symptome
  • Harn: dunkel, rot bis rotbraun
Diagnose Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen
Labor: Blutbild, Urin

Differentialdiagnose
  • Myoglobinurie
  • Hämaturie
Komplikationen
  • akutes Nierenversagen
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Ursachen und Risikofaktoren

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