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Hausstauballergie

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Hausstauballergie

Hausstaubmilbenallergie, Milbenallergie sind weitere Bezeichnungen für die Hausstauballergie. Als Hausstauballergie bezeichnet man eine allergische Reaktion auf die Bestandteile des Kots von Hausmilben. Die Milben selbst ernähren sich von menschlichen/tierischen Hautschuppen und Schimmelpilzen. 2 Gramm Hautschuppen reichen für die Tagesernährung von 1,5 Mio. Hausstaubmilben aus. Diese Allergie beginnt meist im Kindes- oder Jugendalter und bleibt ein lebenlang bestehen. Durch den Kontakt mit dem Allergieauslöser wird vom Körper vermehrt Histamin ausgeschüttet. Dies führt zu einer Anschwellung der Schleimhäute, Erweiterung der Blutgefäße und zu weiteren Entzündungsprozessen. Es entwickeln sich somit verschiedene Beschwerden an den Augen, der Nase, der Haut und an den Atemwegen. Die Symptome treten dabei das ganze Jahr über auf, verstärken sich aber meist im Herbst und im Winter und sind nachts und morgens am ausgeprägtsten. Zur Behandlung wichtig ist es die Milbenbelastung sehr stark zu senken.

Leitmerkmale: gerötete/tränende/juckende Augen, laufende Nase, Ekzeme (v.a. morgens)
Definition Bei der Hausstauballergie handelt es sich um eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Stoffe im Kot der Hausstaubmilben

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Hausstaubmilbenallergie
  • Milbenallergie
Arten
  • Milben/Milbenkot: pro Gramm Hausstaub bis zu 10 000 Milben (v.a. Teppiche, Betten, Polstermöbel), ernähren sich von Hautschuppen (jeder Mensch verliert davon 2 Gramm pro Tag), Auslöser: Eiweißverbindungen im Kot der Milben
  • Schimmelpilze: durch deren Sporen (v.a. an feuchten Stellen im Mauerwerk, Holzverkleidungen)
  • Tierhaare: Allergie meist nicht durch Tierhaare, sondern durch Hautschuppen, Speichel, Ausscheidungsprodukte (Vogelkot)
Pathogenese Hausstaubmilben ernähren sich vor allem von menschlichen Hautschuppen und befinden sich deshalb an Orten, an denen vermehrt Hautschuppen abgelagert werden (Bett, Polstermöbel, Teppichböden). Mit der Zeit scheiden die Milben die verdauten Schuppen als Kot aus. Nach dem Abtrocknen zerfallen die Kotbällchen der Milben in kleine Teilchen und verbinden sich mit dem Hausstaub. Beides gelangt über die Atemluft in unseren Körper und löst dort die entsprechenden Reaktionen aus

Ursachen
  • Eiweiße der Hausstaubmilben: befinden sich im Kot der Tiere, tote Tiere
Hausstaubmilben
  • nicht mit dem bloßem Auge sichtbar
  • ernähren sich von Hautschuppen
  • brauchen eine Zimmertemperatur von 25-30 Grad C
  • benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit (65 bis 80%)
  • Hauptvermehrungszeit: Mai bis Oktober, doch der Kot zerfällt erst mit Beginn der Heizperiode => Höhepunkt der Allergie
Symptome Vor allem morgens, nach dem Aufstehen nachts, im Herbst:

  • Allgemeinsymptome: Schlappheit, andauernde Müdigkeit, Unausgeschlafenheit, Anschwellen der Nasen-/Rachenschleimhaut
  • Augen: tränen, Rötung/Schwellung der Augenlider (Schuppung, Schwellung), jucken, v.a. am Anfang der Heizperiode
  • Nase: laufende oder verstopfte Nase, Niesanfälle, trockene Schleimhaut mit Verkrustungen, evtl. Niesreiz
  • pulmonal: Hustenreiz bis schubweise Atemnot, Asthma bronchiale- Symptome, Verschleimung
  • dermal: Ekzeme, Nesselsucht, Juckreiz
Diagnose Anamnese: Klinik
Apparative Diagnostik: Prick-Test, RAST, Provokationstest

Differentialdiagnose
  • Allergie auf Schimmelpilze/Tierhaare
  • Heuschnupfen
  • Erkältung
Komplikationen
  • allergisches Asthma
  • Atemnot
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen:
    • Wohnung: Matratze erneuern (allergendichte Überzüge), Kopfkissen/ Bettdecken bei 60 Grad C waschen, Polstermöbel/Teppiche/Stofftiere/ Staubfänger entfernen, Nasswischen, Lüften (Raumtemperatur unter 20 Grad C, Luftfeuchtigkeit unter 60%), Matratze/Bettwäsche bei kaltem Wetter draußen aufhängen, keine Topfpflanzen im Schlafzimmer
    • Körper: Stress, Überanstrengung, Konflikte meiden, Entspannungsübungen, Aufenthalt im Hochgebirge, abhärtende Maßnahmen (Wechselbäder, Sauna), Hypersensibilisierung (über 3 Jahre)
  • Naturheilkundliche Therapie: Aderlass, Akupunktur, Ohrakupunktur, Bachblüten, Bioresonanz-Therapie, Eigenbluttherapie, Darmsanierung, Fußreflexzonenmassage, Homöopathie, Hypersensibilisierung, Neuraltherapie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Ernährungstherapie: Vitamin C, Zink, Kalzium, Magnesium
  • Medikamentöse Therapie: Antihistaminika, Glukokortikoide, Leukotrien-Antagonisten, Mastzellstablilisatoren
Prognose

Die Hypersensibilisierung hilft 75% der Patienten.

ff